Emmendingen – Schlossplatz
Nach ca. zweistündiger Fahrt erreichen wir Emmendingen, die Stadt, aus der Johann Peter Hebels Handwerksbursche aus der Erzählung „Kannitverstaan“ kam. Kleiner Stadtbummel, paar Besorgungen und Rückzug in unserem Backstagebereich im Schloss. Logbuch schreiben, Zeitung lesen, an der Setliste rumschrauben.
Da ich wohl in einem der Interviews in der hiesigen Zeitung erwähnt hatte, dass mir immer noch kein deutscher Rotwein untergekommen sei, der es mit einem Barolo aufnehmen könnte, lässt der Bürgermeister mir durch eine Mitarbeiterin zwei Flaschen „Mündinger Alte Burg“ Jahrgang 2002 zukommen. Da mir aber Rotwein auf Tour zu heavy ist, wird sich der Mann bezüglich meiner Expertise noch ein wenig gedulden müssen. Sehr nett jedenfalls, diese Aktion.
Um 17 Uhr trifft die Band ein und wir können uns in aller Ruhe an den Soundcheck machen. Nach dem Debakel von Zürich gilt es alles zu tun, damit sich so was nicht wiederholt. Das wichtigste heute ist allerdings, eine vorläufige Bandversion von „Noh Gulu“ zu erarbeiten. Den ursprünglichen Plan, den Song im Unplugged-Block unterzubringen, verwerfen wir sehr schnell und einigen uns darauf, ihn erst ganz am Schluss der Show zu spielen und die Leute mit diesem Thema zu entlassen.
Das wird auf Dauer nicht die einzige Lösung sein, aber heute funktioniert das Lied inclusive einer gewagt langen Anmoderation phantastisch. Vielleicht sollten wir tatsächlich mal drüber nachdenken, eine solche provisorische Liveversion ins Internet zu stellen und den Gewinn an World Vision / Gulu zu überweisen.