Esch-sur-Alzette/Luxemburg, Kulturfabrik
Nach einer relativ entspannten, spielfreien Woche zuhause, deren wichtigstes Resultat der Titelsong und (wage, ich mal zu behaupten) die Radiosingle des kommenden Albums ist. Große Erleichterung, über dieses Thema nicht mehr nachdenken zu müssen, denn es kann einem wirklich die im Grunde genommen wunderschöne kreative Phase vor der eigentlichen Studiozeit vermiesen, ganz zu schweigen von dem Stress der sich aufbaut, wenn dann immer noch keine geeignete Nummer in Sicht ist. Jedenfalls war auf Helmuts neuer Demo-CD genau die Komposition, auf die ich gewartet hatte.
Wir fahren heute morgen über Bonn wo ich vor der Museumsplatzbühne, auf der gerade die Licht- und Tonanlage für die diesjährige Saison aufgebaut wird, noch ein Fernsehinterview mache weiter über Esch-sur-Alzette in Luxemburg. Die Kulturfabrik ist ein ehemaliger Schlachthof mit nicht unbedingt idealen akustischen Voraussetzungen. Blöde auch deshalb, weil unser etatmäßiger Frontmischer Achim für die letzten beiden Pandora-Gigs nicht zur Verfügung steht sondern einen Vertreter schickt, der sich in dem Repertoire dieser Extratour naturgemäß nicht so auskennen kann wie der Meister selbst. Schon beim Soundcheck nervt vor allem das Dröhnen der tiefen Frequenzen (sprich Bass und Bassdrum), das die hohle Bühne wie ein riesiger Klangkörper in überdurchschnittlicher Weise multipliziert. Das Konzert selbst, gehandicapt durch Helmuts Grippe mit der er bis zu seiner Abfahrt aus Köln das Bett gehütet hat, funktioniert dann in gewohnter Form. Anne übernimmt seine wichtigsten Gesangspassagen, vor allem den B-Teil in „Wat für e’ Booch!“, und der arme Kerl kann sich voll aufs Gitarre spielen konzentrieren, was ihm Gott-sei-Dank trotz seines fiebrigen Zustands gelingt. Schade, dass wir dieses Konzert, auf das wir uns so sehr gefreut hatten, nur unter „Arbeitssieg“ abheften können, aber wat willste maache?! Das Leben ist nun mal kein Ponyhof.