Dienstag, 12. April 2011 – Oldenburg, Kulturetage
Nach ausgesprochen kurzer Anreise checken wir im Acara Hotel ein. Es liegt in eine Art Shopping Mall eingebettet, gegenüber einem ebenfalls architektonisch fragwürdigen Museum. So richtig hält mich hier nichts, fahre also mit Didi und Oliver direkt weiter zum Ort der Veranstaltung, der „Kulturetage“, und da mich Oldenburgs Innenstadt auf dem Weg dorthin auch nicht unbedingt neugierig macht, bleibe ich bis zum Auftritt im Venue. Zu tun gibt’s genug, vor allem, was die Feilerei an der Ideallinie betrifft. Ein paar Zungenbrecher wollen noch umformuliert werden, und auch die eine oder andere Übersetzung eines Kölschen Satzes täte Not. Spiele noch einmal in der Garderobe ein paar unsichere Stellen, die mir in den letzten Tagen nur suboptimal gelungen waren, dann Soundcheck, Abendessen und Auftritt.
Im Verlauf der letzten Woche waren sowohl Stoppok als auch Hubert von Goisern hier und ließen schöne Grüße ausrichten. Hubert hat Didi und mir sogar je ein Exemplar seines Logbuchs „Stromlinien“ in signierter Form dagelassen. Ein wunderbares Buch über eine glückliche Zeit voller einzigartiger Erfahrungen und Erlebnisse. Großartig, als Teil davon dabei gewesen zu sein. Freue mich jetzt schon auf den 31. Juli, unser diesjähriges Zusammentreffen in der Arena Schloss Kaltenberg, bin schon gespannt, wie sich unsere Bands diesmal miteinander verzahnen werden.
Den Kollegen Stoppok hatte ich auf der „Rheinenergie“ erst nach unserem Auftritt und den anschließenden Kollaborationen getroffen, hätte ich im Verlauf des Abends daran gedacht, dass der ja auch eingeladen war, wäre er mit Sicherheit nicht um „Spezialisierte Spezialisten“ herumgekommen. Hätte sich aber auch ruhig mal backstage melden können, der Mann!!
Was bleibt zur Oldenburger Lesung zu sagen? Ideallinie gefunden, rekordverdächtige Signierstunde(n) und Entsetzen über die stümperhafte Gestaltung des „Project Rebound“-Auftritts am Bücherstand. Wenn ich mich aber auch nicht um jeden Furz persönlich kümmere! Da steht doch allen Ernstes lediglich eine verwaiste Sammelbüchse mit dem obligatorischen Negerkind und der Aufschrift „Für Afrika“ rum. So wird das nichts. Wenn wir tatsächlich so bald wie möglich mit „Rebound“ im Ostkongo loslegen wollen, sollten so langsam mal alle Beteiligten in die Gänge kommen. Haben keine Zeit und kein Geld zu verschenken, lese schließlich Abend für Abend ca. 15 Minuten zum Thema Kindersoldaten, und es kann einfach nicht sein, dass mich Leute bei der Signierstunde fragen müssen, wo man sich denn über „Rebound“ informieren und ggf. spenden könne.