Rebound
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Dienstag, 15.Mai 2012 – Münster / Jovel

Der gestrige Off-Tag wurde sinnvoll verplant, nämlich indem wir endlich mal das Rock’n’Pop-Museum in Gronau besucht haben. Und zwar anlässlich der Eröffnung von Fritz Werner Havers und Sebastian Krügers Doppelausstellung, „Fifty/Fifty“. Der eine mit Fotos der Rolling Stones und der andere mit teilweise nach eben diesen gemalten Portraits. Die Jungs waren doch tatsächlich so nett, die Vernissage entsprechend unseres Tourplanes zu terminieren, damit ich dabei sein konnte. Ziemliches Medienspektakel und an mir ist es natürlich in jedes Mikrofon zu erzählen, dass ich die beiden zusammengebracht habe. Das war damals, als Fritz am BAP Jubiläums-Fotoband „30 Jahre danach“ arbeitete und Sebastian das „Dreimal zehn Jahre“-Cover gestaltete. Schöne erhellende Ausstellung, bei der einem mal wieder bewusst wird, um wie viel schärfer ein wirklich mit allen Wassern gewaschener Maler in die Details gehen kann. Da sind Portraits dabei, die einen Chuck Close alt aussehen lassen können. Nach der Eröffnung frage ich, ob ich noch einen Blick in die ständige Ausstellung werfen könnte, weil mich natürlich interessiert, wie sie die von mir seinerzeit gestiftete 12-saitige Ibanez-Gitarre wohl präsentieren, auf der ich das allererste BAP-Album eingespielt hatte. Damals hatten wir noch extra von Thomas Rabsch Fotos machen lassen, die mich exakt in der Pose zeigen, in der ich im Booklet von „…rockt andere kölsche Leeder“ mit dem Instrument zu sehen bin und es war abgemacht, dass diese in einer Vitrine mit dem Oringalkoffer, auf dem in Schablonenschrift das BAP-Logo gesprayt ist, ausgestellt wird. Zu meinem Entsetzen sehe ich allerdings leider lediglich eine Vitrine mit der Gitarre und daneben ein Schildchen, auf dem „Wolfgang Niedecken von BAP / Verdamp lang her“ steht. Versuche keinen Wind zu machen, aber irgendwie ruiniert mir das den Abend. So was ist einfach frustrierend.
Heute morgen dann nach Münster, wo Steffi Steffan vor circa dreißig Jahren das gefühlte 800. Jovel in einer leerstehenden OPEL-Niederlassung eröffnet hat. Als ich mit Didi vor dem Mövenpick-Hotel vorfahre fragen wir beide uns, wo wohl die letzten sieben Monate geblieben sind. Mitte Oktober waren wir hier abgestiegen, um ein Pressegespräch bei einer hiesigen Tageszeitung zu absolvieren. Danach war ich in die USA aufgebrochen, und der Rest ist Geschichte. Ewig grüßt das Murmeltier. Leider habe ich nur einen knappe Stunde Zeit, um ein wenig durch Münster zu streunen, dann ist auch schon Soundcheck, danach noch ein Plausch mit ein paar alten Bekannten und pünktlich um 20.00 Uhr auf der Bühne. Alles klappt wie am Schnürchen, das Programm ist jetzt hieb- und stichfest. Während der Show sehe ich vorne einen Kerl mit einem sensationellen Clint Eastwood-T-Shirt (wohl aus der Gran-Torino-Zeit) und beglückwünsche ihn dazu. Später, als ich mich schon wieder in trockenen Tüchern befinde, bringt mir Didi ein Geschenk, das in Clint Eastwood-Geschenkpapier eingepackt ist. Anscheinend heißt der Kerl Michael und stammt aus Bückeburg. Wie es aussieht, hat er wohl bei meiner Anmoderation zu „Verjess Babylon“ während der vergangenen Festival-Tour gut hingehört. Jedenfalls wünscht er mir nachträglich alles Gute zum Geburtstag, freut sich, dass ich wieder fit bin und grüßt lapidar aus Bückeburg. Jetzt bin ich also auch ein stolzer Besitzer eines C.E.-T-Shirts. Sowas nennt man eindeutig ein „Indianergeschenk“. Auch sehr aufmerksam ist dieser überdimensionale Orden, der dem Jürgen anlässlich seiner 25jährigen Betriebszugehörigkeit verliehen wird. Denke, den übernehmen wir jetzt ins Showprogramm.

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