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Dienstag, 22. April 2014 bis Donnerstag, 24. April 2014 – Köln/Philharmonie

Direkt nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Köln, denn es gibt noch einiges vorzubereiten, was die Live-Aufnahmen betrifft. Vor allem natürlich müssen wir nochmal die Songs durchspielen, bei denen Julian Dawson zu Gast sein wird. Er ist extra für diese drei Tage aus London eingeflogen. Gut dass wir schon einen Gig mit ihm in Osnabrück gespielt haben, denn da können wir jetzt prima drauf aufbauen. Auch Robin ist wieder mit einigen Kollegen zugegen um uns filmisch zu beobachten. Der Soundcheck ist am Tag des ersten Konzerts besonders zeitraubend, weil außer Stackman´s Crew auch noch der WDR mitschneidet und die wollen natürlich auch einen ordentlichen Sound anbieten. Insofern schaffen wir dann auch nur die Songs, die der Julian am ersten Tag mitspielt, die restlichen zwei proben wir dann am jeweiligen Tag. Während des Konzerts bin ich persönlich angespannter als üblich, denn viel zu viele Details schwirren mir durch den Kopf, die mit dem ersten Heimspiel dieser Tour und der Aufnehmerei zusammenhängen. Trotzdem denke ich, dass wir einen ordentlichen Gig gespielt haben, was uns auch von den vielen anwesenden Freunden und Verwandten bestätigt wird. Lustig, dass ich, kaum dass wir in Köln spielen, bei meinen Ansagen immer wieder ins Kölsche falle, was mich leicht verunsichert, denn es sind ja nun auch einige Imis angereist und die will man ja nicht ausschließen. Wie handhabe ich das überhaupt in diesen drei Tagen mit dem Schunkelverbot? Schließlich brauche ich ich den Kölnern ja nun wirklich nicht beizubringen, wie man schunkelt und was es damit auf sich hat. An dieser Stelle im Programm angekommen, ergibt sich dann alles wieder wie von selbst. Natürlich gratuliere ich in meiner Ansage zu „Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn?“ dem FC zum Aufstieg und wünsche den Verantwortlichen die neugefundene Gelassenheit auch dann nicht zu verlieren, wenn es mal wieder knüppeldick kommt. Schließlich weht in der ersten Liga ein ganz anderer Wind als in der zweiten. Am Nachmittag vor dem zweiten Konzert haben wir entschieden mehr Zeit zu proben, weil ja kein Soundcheck mehr zu absolvieren ist, der gestrige Gig war quasi der Soundcheck für heute. Überhaupt alles sehr entspannt, denn wir wissen inzwischen, dass wir vieles von gestern schon verwenden könnten. Bei jedem Konzert füllen wir alle in der Halbzeit und nach der Show unsere Setlisten mit Anmerkungen zu den soeben gespielten Stücken aus. Das erspart dem Stäckman einiges an Arbeit, weil etwaige Verspieler garnicht erst groß gesucht werden müssen, sondern direkt auf ihre eventuelle Schwere beleuchtet werden können. Beim Konzert selbst funktioniert nahezu alles, bis auf meinen vermasselten Einstieg nach dem Solo von Anna und ich finde, dass wir soeben den besten Gig der Tour mitgeschnitten haben. Köln II kann es sogar mit der Stuttgarter Show aufnehmen, und das will was heißen! Am dritten Tag werde ich morgens schweißgebadet im völlig verrotzten Zustand wach. Hatte mir sowas schon gedacht, denen erstens fliegen die Pollen (wofür ich aber die richtigen Medikamente nehme). und zweitens gehen zwei Tage Klimaanlage im Frühling einfach nicht spurlos an mir vorüber. Kenne ich schon. Andererseits kann ich auch nicht die Diva geben und die Klimaanlage in der Kölner Philharmonie abschalten lassen. Also füge ich mich in mein Schicksal und hoffe, dass wir wenigstens die drei Songs, die wir nur heute spielen trotz meiner sehr nasal klingenden Stimme verwenden können. Hierbei handelt es sich um (1) „Frankie un er“, (2) „Souvenirs“ und (3) „Songs sinn Dräume“. Abgesehen davon wäre es nicht schlecht, wenn wir heute „Anna“ packen würden (siehe oben!). Auch heute bis auf meine Stimme alles sehr entspannt, wobei ich aber froh bin, nach Mitternacht endlich in meiner heimatlichen Badewanne in einem Erkältungsbad zu liegen und morgen einen freien Tag vor mir zu wissen. Stäckman sagt übrigens, alles wäre perfekt, ich solle mir keine Sorgen machen. Ärgerlich allerdings dass wir lediglich für drei Tage die Philharmonie buchen konnten, denn die hätten wir mühelos eine komplette Woche vollgekriegt. Mal ganz abgesehen davon, dass sie gnadenlos gut klingt und wir hier tatsächlich „zu Hause“ spielen. Bin jetzt mal gespannt,wie der Musical-Dome sich im direkten Vergleich bewährt. Bei der Gelegenheit könnte ich eigentlich auch endlich mal den überarbeiteten Text von „Anna“ (siehe 11. April/Ludwigshafen) ins Netz setzen. „Kniestigkeit“ heißt übrigens Geiz.

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