Montag, 28. Juli 2014 – Mainz
Am frühen Nachmittag fahren Fisch, Julian Dawson und ich nach Mainz, zunächst für ein vorbereitendes Interview mit Tom Schroeder, anlässlich des Blues Festivals in Lahnstein, wo ich mit Julian am 27. September auftrete und dann natürlich zum Neil Young & Crazy Horse-Konzert im Mainzer Hafen. Julian hatte bereits seinen Auftritt in Mönchengladbach erlebt und war voll des Lobes: großartiger Sound, ein entschlossener Protagonist, weise Mitmusikanten und keinerlei Gepose. Da könnte sich so manch ein in die Jahre gekommener Kollege getrost mal ein Scheibchen von abschneiden. Neil Young gelingt es eindeutig, in Ehren alt zu werden. In aller Seelenruhe nimmt er sich fast eine halbe Stunde Zeit für den Konzert-Opener „Down by the River“, ein Song, der hier in unmittelbarer Nähe des Rheins natürlich passt wie Faust aufs Auge und erstaunlicherweise trotz all der ausufernden Gitarrensoli nicht langweilt. Die Atmosphäre stimmt einfach und vor allen Dingen hat der Mann es nicht nötig, irgendjemand mit Schnelligkeit und Virtuosität verblüffen zu müssen. Er lässt sich treiben und das ist gut so. Auch der Wettergott ist anscheinend Neil Young-Fan, es bleibt trocken und manchmal blinzelt sogar die Abendsonne durch die Wolken. Für mich das Konzert des Jahres.
Nicht so toll ist, dass ich meinen Logbucheintrag vom vergangenen Mittwoch bezüglich „Ruut-wieß-blau“ widerrufen muss. Die Nummer ist wohl zu lang für die Rolling Stone-CD, sodaß wir stattdessen „Rita“ draufpacken, ebenfalls ein Outtake vom Live-Album, aber leider keine neu erarbeitete Version wie die von R.W.B. Aber da finden wir mit Sicherheit auch noch eine Verwendung für.