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Donnerstag, 14. August 2014 – Monschau/Burg

Die vergangenen zehn Tage nichts wirklich Erwähnenswertes, außer dass Anne mit Ulle und ihrem Sohn Jakob sich auf einen Kurztrip nach New York und Woodstock begeben haben. Hatte Jakob den Auftrag gegeben, sich auf der Kreuzung St. Marks und 2’nd Avenue fotografieren zu lassen, also das Foto von der Rückseite der „Zosamme alt“-Vinyl-Ausgabe nachzustellen. Schön auch, dass die Drei es geschafft haben, dem Dreamland-Studio in Woodstock einen Besuch abzustatten. Da trudeln also tatsächlich die Fotos von der Kreuzung und der Kirche ein, in der wir vor knapp zwei Jahren das Album aufgenommen haben, mit dem wir jetzt auf Tour sind. Was da in der Zwischenzeit nicht alles passiert ist! Ein Paradebeispiel dafür, dass Vierjahrespläne keinen Sinn machen, jedenfalls nicht wenn es um die organische Entwicklung einer Band geht. Gestern dann nach Dortmund, wohin mich die Bundesliga-Stiftung zum Supercup-Spiel eingeladen hatte. Eine recht fragwürdige Veranstaltung, wenn es sich beim Pokalsieger und dem deutschen Meister um ein und denselben Verein handelt. Das riecht leicht nach Gelddruck-Maschine. Aber egal, Hauptsache die Fußball-abstinente Zeit hat ein Ende und da ich bei Dortmund gegen die Bayern tatsächlich unparteiisch bin, genieße ich die großartige Atmo im „Signal Iduna-Park“ (was für ein unfassbarer Name für ein Stadion!?) und freue mich unseren alten Weggefährten Joachim Krol zu treffen, den ich dann auch zu unserem letzten Gig in Bochum auf dem Zeltfestival einlade.
Heute dann von Düren an quer durch die Eifel nach Monschau, in den wilden Westen. Wir spielen auf der Burg und ich bin echt erstaunt, was da an Bühne und Sitztribünen reingebaut wurde. Das ist alles andere als 08/15 und und wenn man weiss, dass das alles nach der Open Air-Saison auch wieder abgebaut wird, zieht man endgültig den Hut. Für die Crew bedeutet das allerdings mal wieder reichlich Mehrarbeit, denn auch hier wird alles geshuttelt, weil der Truck notgedrungen im Tal bleibt. Nach dem Soundcheck geht ein ordentliches Gewitter nieder, was Anlass zur Hoffnung gibt, denn bei diesen Temperaturen baut sich so schnell kein zweites mehr auf. Im Verlauf des Abends gehts bis auf 10 Grad runter, was selbst für die Schneeeifel Mitte August erstaunlich ist. Aber es bleibt immerhin trocken. Während der ersten Halbzeit können wir uns noch von der Aufmerksamkeit des Publikums überzeugen. Im zweiten Durchgang ist dann die Distanz zu den ersten Reihen doch zu groß, als dass wir auf der Bühne irgendwelche Reaktionen mitkriegen, was schade ist, denn auch heute sind die Leute wieder ungeheuer aufmerksam. Alle harren trotz der Kälte bis zum letzten Ton aus und bei den extrem leisen Stellen von „Paar Daach fröher“ (der „Mutter aller Schutzengellieder“), konnte man eine Stecknadel fallen hören. Wir übernachten in Monschau und ich bin froh, endlich in einem warmen Bett unter zwei Plumeaus gelandet zu sein. Morgen kurzer Zwischenstopp in Köln, dann gehts weiter in Richtung Nordsee. Die Wetter-Vorschau lässt kaum Hoffnungen aufkommen, aber andererseits, wer hätte gedacht, dass in Monschau dann doch noch alles glatt läuft. Ein Knödel nach dem anderen. Schaun ‚mer mal, dann sehn wir schon! Besonders erfreulich übrigens dass die örtlichen Veranstalter mir Plakate von der „Christo verhüllt Monschau“ aus dem Jahr 1971 geschenkt haben. Danach hatte ich bislang vergeblich gesucht. Irgendjemand muss das denen wohl gesteckt haben. Danke!

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