Freitag, 6. Juni 2014 – KulturPur 24 / Auf dem Giller (bei Siegen)
Das KulturPur-Festival ist eine Veranstaltung, die vom Siegener Kulturamt gefördert, tief in den Wäldern des Siegerlandes stattfindet. Als Bob Geldorf mal hier gespielt hat, bezeichnete er den Ort als „The-Place-to-be-in-the-Middle-of-Nowhere“. Alles wird selbstredend von Überzeugungstätern organisiert, die rund um die Uhr arbeiten. Von daher vermutlich auch die „24“ im Festivalnamen. Die Besucher werden mit Bussen zum Gelände geschuttelt, was natürlich etwas komplizierter ist als wenn die Leute unabhängig an und abreisen. Da die geschätzte Kollegin Anna Depenbusch um 19:00 im Nachbarzelt auftritt, spielen wir heute eine Stunde später als gewohnt, also um 21:00. Man hat uns gebeten, unser Programm leicht zu kürzen, damit der Bus-Transfer nach Mitternacht noch funktioniert. Schweren Herzens lassen wir uns „Autobahn“ und „Novembermorje“ abringen und haben auch direkt den Eindruck, dass das Programm deswegen leicht aus dem Gleichgewicht gerät. Vermutlich merkt das Publikum das garnicht, aber die Geschichte, die sich innerhalb von zwei Tourmonaten so schön organisch entwickelt hat, leidet dann doch. Da das Konzert unmittelbar ausverkauft war, noch bevor halbwegs kommuniziert wurde, dass es sich nicht um eine übliche BAP-Show handelt, machen wir uns von vorne herein darauf gefasst, dass es heute im Publikum etwas lauter wird. Spätestens bei meiner ersten Ansage, wo es um die zwei Songs geht, „die Liesjen Müller von uns kennt“, gibt es auch schon dementsprechende Zwischenrufe. Ist aber alles unproblematisch und bei „Paar Daach fröher“, dem leisesten Lied des Programms staune ich erneut, wie still so viele Menschen sein können, wenn es darauf ankommt. Ansonsten verhält sich das Publikum recht feierwütig. Es wird bei der kleinsten sich bietenden Möglichkeit was das Zeug hält mitgeklatscht und das leider nicht immer im richtigen Takt, was unsere Rhythmusgruppe, vor leichte Probleme stellt. Aber irgendwie kommen wir durch und erringen einen sogenannten Arbeitssieg. Nach dem Gig noch nach Köln, um den Off-Tag nicht auf der Autobahn zu verplempern.