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Greatest Hits-Tour / 17. – 19. März

19. März, Sonntag, Kiel, Halle 400

Zum Aufwachen in aller Ruhe die „Premiere“-Konferenz vom gestrigen Bundesligaspieltag angeschaut, von dem ich vor lauter Carl und Soundcheck außer unserem 1:0-Abschiedsspiel nichts mitbekommen habe.

Ausgedehntes Frühstück mit Anne und ihrem Söhnchen Jakob, auf die wir bis Saarbrücken leider verzichten müssen. Danach entspannt nach Kiel. Keine Signierstunde, schließlich ist Sonntag. Komme stattdessen endlich mal dazu ein paar Seiten mehr als sonst üblich von John Irvings „Owen Meany“ zu lesen. Zieht sich ein bisschen, nicht die ideale Tourlektüre; aber wenn man es einmal bis in die Mitte des Buches geschafft hat, sollte man die Flinte nicht mehr ins Korn werfen.

Schön, mal wieder an einer Steckdose zu spielen, an der wir noch nicht waren. Schöner Laden, diese ehemalige U-Boot-Montagegalle, auch wenn es heute wieder ausgesprochen kuschelig wird. Der Schweiß fließt in Strömen. Ein ordentliches Rock’n’Roll-Konzert ohne überflüssigen Schnickschnack. Haben „Wie ne Stein“ auf der Setliste gelassen, passt ganz gut hinter „Nix wie bessher“ und bietet eine wunderbare Möglichkeit, Helmut mal wieder eine englische Strophe singen zu lassen (wo er doch so gerne singt!).

Nach der Show feiern wir noch in dezenter Form in Werners Geburtstag hinein. Morgen ist Reise- bzw. Off-Tag: Für meine Wenigkeit wurde ein Zugticket nach Hamburg gebucht, wo ich noch einige Promotermine für unsere zweite Hamburger Show zu absolvieren habe.

Danach per Flieger dem Tourtross hinterher nach Stuttgart, wo die Crew glücklich darüber sein dürfte, nach sechs Tagen und Nächten endlich mal wieder in den Genuss eines nicht rollenden Bettes zu kommen.

18. März, Freitag, Hannover, Stadionsporthalle

Selbstverständlich ist meine Nacht wieder vor 7:00 Uhr beendet, so dass es mir nicht groß was ausmacht, mich schon um 9:30 Uhr auf die Autobahn nach Hannover zu begeben. Fast in allen Tourstädten wird es, wie auch gestern, eine Signierstunde in einer Buchhandlung geben.

Mit dem Hoffmann und Campe-Buch klappt alles vorzüglich, nur das Dr. Fritz-Buch, dass bei Hannibal erschienen ist, kommt irgendwie noch nicht richtig an den Start. Die wenigen Exemplare, die Tanja für unseren Merchandising-Stand bekommen hat, wurden ihr bereits in Leipzig aus den Händen gerissen.

Nach der Signierstunde dann im Tiefflug ins Stadion, wo wir eine Verabredung mit dem FC haben. Das Spiel verläuft suboptimal, jetzt dürfte es wohl gelaufen sein. Das DSF hat uns wieder. Immerhin keine Blamage heute, aber für die inzwischen fehlenden neun Punkte bis zu einem Nicht-Abstiegsplatz bräuchten wir dann doch ein paar Wunder zuviel. „Wenn wir schon absteigen, werden wir dann wenigstens Weltmeister, Papa?“ hatte mich meine Tochter Isis neulich gefragt. Naja – ich fürchte Trost ist nicht wirklich in Sicht.

Wegen des Spiels erst gegen 18 Uhr zum Soundcheck. Carl Carlton hatte gestern angerufen, er würde uns heute besuchen. Gute Idee, dann kann er direkt bei „Like a rolling stone“ mitspielen. Große Wiedersehensfreude, kleine Probe, eine wunderbare Show, bei der auch meine anfänglichen Konditionsmängel nicht besonders ins Gewicht fallen.

Gut, dass wir es gewagt haben, das Konzert vom Capitol in die Stadionsporthalle zu verlegen, wäre ein bisschen arg eng geworden.

17.März, Freitag, Erfurt, Messehalle

Sind nach der gestrigen Show noch hierher gefahren, weil sich die Leipziger Hotelpreise wegen der stattfindenden Buchmesse in astronomische Höhen geschraubt haben. Abgesehen davon nimmt man aber die anderthalb Stunden Fahrt gerne in Kauf, wenn man dafür am nächsten Morgen halblang machen darf.

Stimmt, fast vergessen: Auch Dr. Fritz’ BAP-Fotobuch „ BAP – Nach dreißig Jahren“ ist gestern noch kurz vor der Show bei uns eingetroffen. Ebenfalls sehr gelungen.

Natürlich werden wir heute Abend traditionsgemäß Siggi von unseren Erfurter Freunden „Anger 77“ zu Gast haben. Leider haben die Jungs keinen Plattendeal mehr, was sie aber nicht davon abhalten konnte zu zweit – also nur Siggi und Kocher – mit ein paar Freunden in Paul Graus spanischem Studio ein prima Album aufzunehmen. Siggi übernimmt heute Ninos Part in „Fortsetzung folgt“. Passt wie angegossen, die Entscheidung diesmal in Erfurt nicht in die Thüringenhalle zu gehen, sondern in die Messehalle, hat sich – entgegen meiner Skepsis – als die richtige erwiesen. Wir hatten sie seit der „Comic&Pin Ups“-Tour gemieden. Aber da hatten wir ja auch noch nicht den Achim am Frontmischpult.

Alles läuft optimal, nach dem Konzert noch eine Direktschalte in die lange WDR2-BAP-Nacht, gefolgt von dem Versuch, den Adrenalinspiegel vor zwei Uhr morgens so weit runter zu fahren, dass an Schlaf zu denken ist. Was allerdings erneut misslingt. Wenn ich es bloß schaffen würde meinen inneren, auf 6:45 Uhr gestellten Wecker, langsam mal auszuschalten. Wie ich mich kenne, wird das aber noch ca. eine Woche dauern….

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