Rebound
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Greatest Hits-Tour / 3. + 4. April

4. April, Dienstag, Hamburg, Große Freiheit

Leichte Unlust, das Bett in Richtung Frühstück zu verlassen. Aber da ich bei „Max & Consorten“ noch zu später Stunde einem Matjesfilet mit Bohnengemüse nicht widerstehen konnte, spüre ich keinerlei Hungergefühle. Bleibe einfach bis zur Signierstunde im Bett und zappe mich durchs TV-Angebot, bis ich schließlich auf Kabel 1 durch Telly Savallas bei „Kojak“ hängen bleibe.

Unglaublich, wie schlecht das doch war, aber es hat auch heute noch was. Da ich den Anfang der heutigen Folge nicht mitgekriegt habe, frage ich mich warum bei jeder Außeneinstellung Papier rumfliegt und die dahinter sichtbaren Bäume und Sträucher unbeirrt den – aus Handlungsgründen wichtigen – orkanartigen Böen trotzen. Kein Blatt bewegt sich, fühle mich an „Johannisnacht“ und das als Wasserfall verkaufte Rinnsaal erinnert (siehe 30.03.). Nur ist leider heute weit und breit kein Bambi in Sicht.

Den Weg vom Hotel zur Signierstunde lege ich zugunsten dringend nötiger Sauerstoff-Zufuhr zu Fuß zurück. Danach noch ein kurzer Bummel, Große Bleichen, die Collonaden und zurück in den Bauch des Wals. Kai hat bestimmt in der Großen Freiheit eine leckere Suppe am Start. Außerdem kommt gleich Marta, mit der wir noch mal unsere seit der Kölnarena nicht mehr gespielte „Lena“ auffrischen müssen. Leider kam ich erst heute auf die Idee Sascha, mit dem sie zusammenlebt, zu fragen, ob er nicht auch mitmachen würde. Jetzt hat er einen nicht verschiebbaren Studiotermin und bedauert das zutiefst. Nicht so schlimm, es wird sich bestimmt irgendwo eine Gelegenheit ergeben.

Sind erstaunt, wie voll es dann auch heute wieder wird. Darüber nachdenkend, vor allem über die Frage, ob ich denen heute dieselben Stories erzählen kann wie gestern, fliege ich während „Waschsalon“ textmäßig völlig aus der Kurve. Keine Ahnung mehr, wo wir sind, die einzige Rettung: „Micha….Solo!!“. Verspreche den Leuten bei Gelegenheit, das fehlende Stück des Liedes nachzureichen und alles ist prima.

Untypisch heute, dass das Publikum mindestens so euphorisch ist wie am ersten Tag. Normalerweise spielt man am zweiten Tag vor einem zurück gelehnteren Auditorium, weil die Enthusiasten in der Regel unmittelbar nach dem Vorverkaufsstart losrennen, um sich die Tickets zu kaufen. Abgesehen davon sind diesmal extrem viele Köln-Bekenner anwesend, wie man unschwer an T-Shirts mit Kölner Wappen und KEC-Schals erkennen kann.

Bis auf das meinerseits versemmelte Teilstück von „Waschsalon“ gibt es keinerlei Ausfälle zu vermelden. Schade, dass Marta so selten „Lena“ mit uns singt. Der Song hat dermaßen durch ihr Zutun gewonnen, dass man überhaupt keine Lust mehr hat, ihn ohne sie zu spielen.
Nachtruhe: heute vernünftigerweise ohne Zwischenstopp in der Gastronomie.

3. April, Montag, Hamburg, Große Freiheit

Seit wir wissen, dass die Hamburger uns nur ungern im CCH sehen, gehen wir von vorneherein direkt in diesen legendären Club mitten im Kiez in der Hoffnung, ihn möglichst schnell auszuverkaufen, um ein Zusatzkonzert dranhängen zu können. Diese Rechnung ist erfreulicherweise aufgegangen.

Matthias Scherz und Christian Springer, die beide, bevor sie zum FC Köln kamen, bei St. Pauli spielten, sind nach dem Bayern-Spiel direkt nach Hamburg gefahren, um heute dabei zu sein. Matthias hat mir sein Auswärtstrikot mitgebracht, in dem er am Samstag Oliver Kahn bezwungen hat.

Weiß das zu würdigen und trage den „heiligen Rock“ in zweiten Zugabenblock. Zu unserer großen Freude ist auch Joachim Krol, der zu Dreharbeiten in Hamburg weilt, zu Gast. Hole ihn, ohne das großartig abgesprochen zu haben, zu „Hungry Heart“ auf die Bühne. Wunderbar, wie der komplette Abend, den wir mit einem gemütlichen Entourage-Umtrunk in einer Kneipe unweit des Hotels beschließen, „Max & Consorten“ heißt er. Nach Augenzeugenberichten verlassen die Letzten im Hellen die Kneipe.

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