Rebound
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Hanau, Amphitheater

Per ICE nach Frankfurt, wo Didi mich, Miss Little und Tanja einsammelt. Kommen bereits dermaßen früh im Hanauer Schlosspark an, dass wir sogar noch den Aufbau der Lichtanlage mitkriegen, die ja bekanntlich stehen muss, bevor das Tonequipment auf die Bühne kann. Ausreichend Zeit also, den Logbuch-Eintrag von gestrigen Tag zu schreiben und weiter in Volker Seitz’ Buch zu lesen. Der vorgezogene Soundcheck, weil ja heute ab 19 Uhr eine Blues-Band namens Steve Sconto –Band vor uns spielt und Jürgens alter Freund, der Saxophonist Jürgen Felke, bei ein paar Songs zu Gast sein soll, findet dann allerdings lediglich in rudimentärer Form statt. Jürgen ist – von Karlsruhe kommend – in zahlreiche Staus geraten und braucht somit geschlagene vier Stunden für 250 Kilometer. Somit also die Probe mit seinem Kumpel ohne Schlagzeug, bis Locke ein Einsehen hat und sich wenigstens bei „Morje fröh doheim“ an Jürgens Arbeitsplatz setzt und den Arbeitstag vorgibt. Ordentlichen Bumms hat der Mann.
Des weiteren geht’s noch um „Aff un zo“, „Schluss, Aus, Okay“ und „Amerika“, das wir mit Christian endlich wieder so spielen können, wie es gedacht war, nämlich mit dem Solo von Sopran- in Tenorsaxophon übergehend. Jürgen trifft dann erst genervt ein, als bereits Einlass ist. Zu guter Letzt war er auch noch in das Verkehrschaos rund um den Hanauer Volkslauf geraten. Bin beim Betreten der Bühne überrascht, wie viele sich dann doch noch auf den Weg hierher gemacht haben, denn die Vorverkaufszahlen von Anfang der Woche waren nicht gerade vielversprechend. Das Hallenkonzert in Aschaffenburg-Kleinostheim im Frühjahr hätten wir uns sparen sollen, keine Ahnung übrigens , wer das überhaupt auf den Tourplan geschmuggelt hat. Egal, wir verleben einen entspannten, zuweilen auch sehr lustigen Sommerabend mit einem Publikum, in dem auch viele vertraute Gesichter auszumachen sind, weil das ja heute schließlich das letzte deutsche Konzert der gesamten Radio-Pandora-Unternehmungen ist. Der Gig nächsten Freitag auf dem Schweizer Schupfart-Festival noch, und dann liegt Sysiphos’ Felsen wieder unten.
Erst beim endgültigen Verlassen meines Gaderoben-Containers registriere ich den PC-Ausdruck einer an die Wand geklebten, roten Baustellen-Laterne. Sollte das ein lakonischer Kommentar zur Situation des „Erstligisten der Herzen“ sein?! Darüber könnte ich ja noch lachen. Nicht aber darüber, dass in Köln Gerüchte die Runde machen, Lothar Matthäus stünde bereits in den Startlöchern, um möglichst bald Soldos Nachfolge als Trainer anzutreten. Nach dem ganzen populistischen Daum-Unfug wäre damit für mich die Grenze der Zumutbarkeit überschritten.

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