Köln
Freitag, 29.Mai bis Sonntag, 7. Juni
Spektakuläres passiert in diesem Zeitraum nicht. Es ist die Woche der Pokalendspiele und der Relegationsspiele in Sachen Erste und Zweite Bundesliga. Diverse Promoaktivitäten meinerseits (u.a. einmal nach Dortmund), ein Treffen mit Lukas Schmitt und Mike Herting von der WDR Big Band.
Zwischendurch kommt dem FC der Messais abhanden, was mich nicht besonders erschüttert, schließlich hat der Mann innerhalb von zweieinhalb Jahren es nicht einmal annähernd geschafft, so etwas wie eine Mannschaft zu formen. Stattdessen wurden Spieler gekauft, eingesetzt und wenn sie nicht unmittelbar zündeten, wieder abgestoßen und auf die Tribüne gesetzt. Drehtür statt Team.
Sonntag die gewohnt katastrophale Wahlbeteiligung bei der Europawahl, anscheinend geht es uns zu gut.
„Auskunft“, meine Autobiographie bis „X für ’e U“ noch mal gelesen, weil morgen Oliver und Jens Petersen (Hoffman + Campe) nach Köln kommen, um unser nächstes Buchprojekt zu konkretisieren. „Auskunft“ nach 18 Jahren noch einmal zu lesen, schmerzt ziemlich. Dadurch, dass damals Matthias Immel’s erste Fassung dermaßen in die Hose gegangen war, hatte ich dem vom Verlag besorgten Feuerwehrmann Patrick von Odijk freie Hand bezüglich der Umwandlung der Gesprächsform in einen Text gelassen. Finde mich in dem, was ich da lese, überhaupt nicht wieder. Faktisch alles okay, aber diese aufgesetzte schnodderige Schreibe gibt ein völlig falsches Bild meiner Person wieder. Das bin ich einfach nicht. Der Kardinalfehler damals war einfach der, dass ich mich überhaupt bequatschen ließ, mich von der Gesprächsform zu verabschieden. Dadurch wirkt das ganze Buche unerträglich naseweis und an einigen Stellen sogar peinlich vorlaut.
Zur Belohnung fange ich abends endlich mal mit Paul Theroux „Der alte Patagonien-Express“ an, den mir Bea und Uwe aus Hamburg vor einigen Monaten geschenkt hatten. Eine Wohltat!