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Marokko-Tagebuch

Marrakech, Riad Noga

Nach einer letztendlich doch zu langen Autofahrt, inklusive Tizi-n-Tichka (Tichka-Pass)-Überquerung, erreichen wir gegen 21:00 Marrakech. Erfreulicherweise finden wir ohne große Sucherei den Weg in die Medina zum Riad (Stadthaus). Im Noga hat man zwar für die erste Nacht kein Zimmer mehr für uns, besorgt uns aber eine Übernachtung im neuen, sehr empfehlenswerten, sogar preiswerteren Riad Boussa.

Es folgen zwei entspannte Tage und Nächte in Gabriele Noack-Späths „Riad Noga“. Immer wieder unfassbar, dass es inmitten dieses teilweise doch ziemlich angeranzten orientalischen Getümmels solche Paradiese gibt. Natürlich mache ich mich auch diesmal wieder auf den Weg in den Souk El Hadddine, wo hauptsächlich kunstvoll verschnörkelte Fenster und Türgitter angefertigt werden.

Eigentlich bloß eine heiße, rußige und staubige Hölle mit reichlich Kinderarbeit. Wäre da nicht Ahmed Joudai mit seinen zu kleinen Blech-Cutouts verarbeiteten Träumen, von denen inzwischen etliche in meinem Kölner Arbeitszimmer gelandet sind. Mittlerweile kennt er mich, wodurch der mir immer noch sehr lästige Handel entfällt.

Erfreulicherweise bin ich in den letzten Tagen endlich mal dazu gekommen, Bob Dylans „Chronicles“ noch einmal in Gänze zu lesen. Hatte schon wieder einiges vergessen und muss leider sagen, dass ich da bezüglich meiner verkürzten Lesungsfassung noch mal ran muss. Diese von Wolfgang Stockmann zusammengestellte Version ist an einigen Stellen definitiv sinnentstellend. Ganz zu schweigen von all dem, was man nun wirklich nicht in ein noch so abendfüllendes Programm packen kann.

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