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Mittwoch, 19. März 2014 – Düsseldorf / Tonhalle

In der Tat ist die Strecke ein Witz. Schaffe es nicht einmal, den Logbuch-Eintrag des gestrigen Tages während der Fahrt fertig zu schreiben. Normalerweise mache ich das auf der Autobahn, unterwegs von A nach B. Diesmal habe ich mit Ach und Krach die ersten drei Sätze geschrieben, und schon stehen wir vor der Tonhalle. Auch die Crew wundert sich, was wir denn schon dermaßen früh in der Halle wollten!? Nachdem ich also das Logbuch zu Ende geschrieben habe, mache ich mich auf einen Spaziergang am Rhein vorbei, in die Altstadt. Schon lustig, wie die Leute auf meinen Anblick reagieren. Regelrecht erstaunt fragt mich einer, ob ich mich nicht bei der Rheinseite vertan hätte. Insgesamt sind die Düsseldorfer derart freundlich zu mir, dass ich mir tatsächlich ein blaues Alt-Brauerei T-Shirt kaufe. Warum sollte ich das ausgerechnet in D’dorf nicht tun, wenn ich ansonsten weltweit derartige Shirts erwerbe? Zur Feier des Tages ziehe ich das Teil auch direkt zum Gig an und ein Name dafür ist auch direkt gefunden: „W. N.´s Düsseldorfversteher-T-Shirt“.
Diese Tonhalle ist wirklich hervorragend für unser Programm geeignet. Man sieht von allen Plätzen aus, was auf der Bühne abgeht und inzwischen hat man hier auch die Akustik in den Griff gekriegt. Auch in der Tonhalle würde es sich lohnen, die DVD aufzunehmen. Beim Soundcheck betreiben wir erstmal „Stellenabbau“, was soviel heißt wie, dass wir Stellen die gestern suboptimal waren nochmal beleuchten, und danach proben wir eine „Noh all dänne Johre“-Version für den Anfang des Konzerts ein. Schließlich fließt der selbe Rhein, der sich vorm Fenster meines Arbeitszimmers in Richtung Rotterdam bewegt auch an der Tonhalle vorbei. Später, beim Gig selbst verursacht der Song dann tatsächlich noch mal bei mir dieselbe Gänsehaut und denselben Kloß im Hals den er verursacht hatte, als ich ihn damals für „Halv su wild“ im Studio eingesungen hatte. Ich denke, wir haben den idealen Show-Opener gefunden, was aber nicht heißen soll, dass das jetzt in Stein gemeißelt ist. Das heutige Konzert dürfte wieder mal das gelungenste der bisherigen Tour sein, aber so langsam sollte ich mal mit derartigen Beurteilungen aufhören. Nach der Show trödeln wir noch etwas länger als gewohnt backstage rum, weil der Werner ab 24:00 Geburtstag hat und wir natürlich mit ihm darauf anstoßen wollen. Jojo hat ihm eigens dafür einen Geburtstagskuchen gebacken, Mathias Schättgen von Semmel-Concerts hat Puffbrause besorgt und Punkt Mitternacht gibts den obligatorischen Geburtstagschor. Eine halbe Stunde später sitze ich im Auto. Tina kutschiert mich in die heimatlichen Federn.

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