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München – Köln – Berlin

Mittwoch, 22.Oktober 08 München bis Samstag, 25.Oktober 08 Berlin

Das ZDF veranstaltet die bisher stets von Dieter Thomas Heck moderierte und von daher natürlich ausgesprochen schlagerlastige Welthungerhilfe-Gala zum ersten Mal ganz ohne Musik. Dieses Mal besteht sie aus einem themengebundenen Quiz in dem, moderiert von Markus Lanz, drei Promi-Rateteams gegeneinander antreten. Die Fragen drehen sich ausschließlich um Bereiche, in denen die Welthungerhilfe (eine der dreißig „Gemeinsam für Afrika“-Gründungsorganisationen) tätig ist. Weitere Promis sitzen an den Spendentelefonen – so auch ich – an denen im Verlauf der Sendung ca. € 2 Millionen zusammenkommen. Schon berührend, diese Menschen am Telefon zu erleben, von denen man den meisten regelrecht anhören kann, dass sie sich ihre € 20- oder € 50-Spende abknapsen müssen: Vom Kind, das den Inhalt seiner Spardose spendet bis hin zum Rentnerehepaar, welches vor lauter Aufregung plötzlich seine eigene Telefonnummer für den Rückruf vergessen hat. Am

Nachmittag zuvor noch ein bisschen Pressearbeit, u.a. ein Termin in der „Drehleiher“, wo wir vor mittlerweile 27 Jahren, am 2.November 81 unseren ersten Gig in München gespielt hatten. Es war die Tour zum 1. EMI-Album „… für usszeschnigge“, die erste zusammenhängende Deutschlandtournee, ein paar Monate bevor „Verdamp“ durch die Decke knallte. Irre, dass mir sofort auffällt, dass die „Drehleiher“ inzwischen umgezogen sein muss, denn damals fand die ganze Angelegenheit meiner Erinnerung nach in einem Eckhaus statt. Kann mich sogar noch daran erinnern, am Vormittag des – tatsächlich ausverkauften – Konzertes dieses rotkarierte Westernhemd gekauft zu haben, das von da ab auf der Bühne getragen wurde, bis es in seine Bestandteile zerfiel, dermaßen stolz war ich auf mein – endlich in der großen, weiten Welt gefundenes – Rory Gallagher-Hemd.

Donnerstag spielen wir vier Songs live auf einer Veranstaltung anlässlich des 50. Jubiläums des Westdeutschen Werbefernsehens in der Kölner Vulkanhalle. Schön, hier einige alte Weggefährten, vor allem Frank Laufenberg zu treffen.

Freitagmorgen dann in aller Frühe (Der Wecker klingelt um 5.30h.) mit Didi nach Berlin, wo ein weiterer Promotag ansteht: Die erste Radiosendung um 9.00h und von da ab Interview auf Interview bis zum Abend. Letzte Amtshandlung dann ein Podiumsgespräch mit Peter Unfried im „tazpresso“, dem Café der taz-Redaktion. Bin überrascht, wie ungeschoren ich hier davonkomme, hatte ob meiner Abweichung von der pazifistischen fundamentalistischen bzw. linken „Reine Lehre“-Grundlinie der taz-Leserschaft mit mehr Widerspruch gerechnet. Aber nicht bloß deswegen eine angenehme Veranstaltung, habe den Eindruck hier wirklich eine Chance wahrgenommen zu haben, etwas klarzustellen.

Samstag treffen wir dann in der „O2 World“ den Rest der Band, um in der Halbzeitpause eines Handballspiels zwei Songs zu playbacken. Hatten zunächst mal überhaupt nicht verstanden, wieso uns die „Füchse Berlin“ unbedingt engagieren wollten bis uns klar wurde, dass sie nach langer Zeit wieder in der ersten Liga angekommen sind, und dieses Spiel gegen Lemgo erstmalig in der neuen, großen „O2 World“ ausrichten: Um „Verdamp lang her“ ging es ihnen natürlich in erster Linie!

Danach treffen wir uns mit Anne, die momentan in Berlin mit Rosenstolz für deren Tour probt und Rhani Krija, unserem Freund und Percussionisten, der vor kurzem hierher gezogen ist, zum Abendessen. Anne wird – weil die Rosenstolz-Tour blöderweise parallel zu unserer stattfindet – lediglich bei den ersten beiden Warm ups in Neuried und Gießen, sowie in Zürich, Frankfurt, Berlin, Leipzig und Köln mit uns bei diesem Tourteil auftreten. Rhani schenken wir uns dann ebenfalls zu unserer Weihnachtsshow in Köln am 26.Dezember. Wenn’s nur endlich mal RICHTIG losginge!

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