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Samstag, 20. August 2011 – Spalt am Brombachsee, „Lieder am See“

Aus allen Himmelsrichtungen wird angereist. So treffe ich Jürgen und Didi am Stuttgarter Bahnhof, um mit ihnen gemeinsam zur Brombachsee-Talsperre bei Spalt zu fahren. Veranstalter dieses Festivals ist unser alter Weggefährte Peter Harasim. Erneut haben wir, was das Wetter betrifft, trotz dieses im Ganzen eher suboptimalen Sommers unfassbares Glück. Wäre aber in dieser traumhaften Umgebung auch ausgesprochen hart gewesen, bei Regen aufzutreten. So kommen wir an, als die ersten Band „The Seer“ noch auf der Bühne steht, hinter ihnen der Brombachsee, Segelboote, badende Menschen, Sommer pur. Einen Sonnenstich braucht keiner ernsthaft zu befürchten, die Umbaupausen sind lang genug, um sich für ein kleines Bad in den See zu begeben. Dementsprechend entspannt dann natürlich auch die Stimmung. Als zweiter spielt Wolfgang Ambros mit der No.1 vom Wienerwald. Schön, die Jungs nach längerer Zeit mal wieder zu treffen. Was Wolfgang A.´s Gesundheit betrifft, hatte es in den letzten Jahren immer wieder mal beunruhigende Nachrichten gegeben. Er ist auch wirklich nicht besonders gut in Shape, es scheint aber bergauf zu gehen – die Band ist guter Dinge. Erzähle ihm zum vermutlich tausendsten Mal, wie wichtig sein Album „Hoffnungslos“ damals für mich war. Von da an wusste ich nämlich, dass das, was wir da im Herseler Wiegehäuschen trieben, doch gar nicht so extrem unsinnig war. Leider fahren die Kollegen nach ihrem Set direkt wieder nach Österreich, hätte den Meister gern noch für einen Song zu uns auf die Bühne geholt, was aber fünf Stunden Warten bedeutet hätte. Eindeutig zu viel verlangt; außer Dave Stuart macht das keiner. Von Manfred Manns Earthband kriege ich nicht allzu viel mit, weil die Kollegen parallel zum FC spielen, was ich mir gemeinsam mit Christian Mückls fußballkundigen Söhnen ab 18:30 ansehe. Helmut berichtet aber, die umformierte Band mit – wieder mal – neuem Sänger spiele deutlich ambitionierter als bei den letzten gemeinsamen Open Airs. Dennoch lässt mich das Gefühl nicht los, dass es ziemlich herb sein muss, seit Jahrzehnten in wechselnden Besetzungen mit den gleichen Hits, die obendrein auch noch allesamt Cover-Versionen sind, durch die Gegend zu tingeln. Mein Ding wäre das nicht. Nun gut, der „Erstligist der Herzen“ holt seinen ersten Saisonpunkt, wir spielen einen perfekten Gig, sogar mal ohne „Strict Cerfew“, so dass wir ausnahmsweise zwei Songs über den Durst spielen dürfen. Beseelt fahren wir danach mit dem Böötchen am Publikum bzw. am Yachthafen vorbei zurück in den Backstage-Bereich. So kann´s von mir aus weitergehen. Noch fünf Sommerfestivals, dann ist die Saison vorbei. Haben beschlossen, für alle Fälle im Schloss Merode noch mal eine Show mitzuschneiden.

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