Singen, Gems
Stellten gestern abend in Ulm erfreut fest, dass am Vorabend unsere Freunde von Culcha Candela im Roxy gespielt haben und heute in Singen in der Nachbarhalle auftreten. Rufe also bei ihnen an, und unmittelbar danach stehen die Jungs bei uns auf der Matte. Große Wiedersehensfreude allerseits und zwar nicht aufgesetzt sondern von Herzen. Zuletzt hatten wir uns beim letzten Berliner BAP-Hallenkonzert in der Columbiahalle gesehen, und ich hatte danach nur in den Medien verfolgen können, wie optimal es seit geraumer Zeit bei ihnen läuft. Wir entwickeln (nicht ganz ernst gemeint) eine Geschäftsidee, wonach wir demnächst gezielt gemeinsam auf Tour gehen, Konzerte in benachbarten Hallen spielen, sodass die Eltern, die ihre Kids zur Culcha Candela-Show bringen (und abholen) in der Zwischenzeit von uns ebenfalls bespaßt werden. Schade, dass es nicht mehr möglich ist, wenigstens einen Song am Ende unseres Programms (denn wir spielen ja bekanntlich länger als sämtliche Kollegen) gemeinsam zu performen. Widme ihnen ersatzweise „Maat et joot“, was inhaltlich besser passt als man denkt, und eine halbe Stunde nach unseren Gigs treffen wir uns erneut im Restaurant des Gems, bevor sie sich im Nightliner ablegen und sich in Richtung Linz(A) verabschieden.
Natürlich kommt uns hier in Singen auch wieder unser alter Freund Schüttler besuchen. Nach einer furchtbaren Leidenszeit war vor einem Jahr seine Frau an Krebs verstorben; freue mich, ihn in alter Form anzutreffen. Er ist frisch verliebt, und es geht offensichtlich bergauf. Während meiner Anmoderation zu „Hundertmohl“ fällt mir ein, dass ich ihn länger kenne als dieses Lied, also widme ich es ihm. Überhaupt sind wieder reichlich namentlich bekannte Dauerkunden zugegen.
Susanne ist so nett, uns aus dem hiesigen Fachhandel die soeben erschienene DVD „It might get loud“ mit den Gitarristen Jimmy Page (Led Zeppelin), the Edge (U2) und Jack White (White Stripes) zu besorgen. War einfach nicht dazu gekommen, ihn mir im Kino anzusehen, solange er noch lief. Morgen im Bus ist es dann soweit.
Beim Soundcheck wiederholen wir noch mal die Songs, die wir beim besten Willen nicht mehr im Programm unterbringen konnten („Dä perfekte Daach“ und „Nix andres em Kopp“), aber morgen unbedingt wenigstens vor der Show noch aufnehmen wollen. Das gesamte Reutlinger Konzert wird dann komplett auf getrennten Spuren aufgenommen, … für alle Fälle, mer weiß jo nie! Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch heute wieder alles absolut rund läuft. Viel Spaß gehabt und gut geklungen hats auch. Lese im ZEIT-Magazin, dass Patti Smith’ Autobiografie „Just kids“ jetzt auch in deutscher Version im Handel ist, werde ich mir umgehend zulegen.