Sonntag, 11.November 2012 – Leverkusen, Scala
In Köln boxt der Papst, um 11:11 Uhr wird die fünfte Jahreszeit eingeläutet. Nachdem ich gestern ordentlich in den Seilen hing und außer Bundesligakonferenz gucken nichts
auf die Reihe gebracht habe, bin ich heute nach 12 Stunden Schlaf wieder obenauf. Um 15:00 Uhr fahren wir die paar Kilometer nach Leverkusen, wo ich am Abend mit meiner Lesung den Abschluss der 33. Leverkusener Jazztage besorge. Die „Scala“ ist, wie man schon ahnt, ein ehemaliges Kino mit einem ziemlich ambitionierten Programm. Kann sich echt sehen lassen. Wir nehmen heute noch mal auf, obwohl wir eigentlich bereits alles haben, was wir brauchen und siehe da: Irgendwie kommt das Programm einen Deut entspannter rüber als in München. Was so viel heißt wie: Wir haben ein Luxusproblem. In Anbetracht der Tatsache, dass wir heute den Elften im Elften feiern und „Stammbaum“ die Arsch huh 2012-Hymne ist, spiele ich heute mal anstatt „Vill passiert sickher“ als letzten Song diese Bläck Fööss-Nummer. Unfassbar, mit wie viel Emotionen die Leute den Refrain mitsingen. Am späten Nachmittag ruft die Bild-Zeitung bei Didi an, um die scheinheilige Frage zu stellen, was denn bloß mit meiner Stimme am Freitag losgewesen sei. Wie es aussieht, versucht man mal wieder, uns an den Nasenring zu kriegen.