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Sonntag, 17.April 2011 – Karlsruhe, Tollhaus

Als erstes zur Aufzeichnung eines Radio-Specials zu einer lokalen Radiostation. Das Spiel Bayern gegen Leverkusen sehen wir uns dann – von Jürgen organisiert – im geschlossenen „Kranz“ in Durlach an. Kim hat eine türkische Nudelspezialität gezaubert, und Ahmed versorgt uns mit Getränken unserer Wahl. Was mich betrifft, bleibt diese Lesereise komplett alkoholfrei, sonst stehe ich das bei der selbstgewählten Schlagzahl nicht ohne Konzentrationsausfälle durch. Die Bayern verschaffen dem geplagten FC-Fan wenigstens mit einem 5 : 1 über die Pillendreher ein wenig vom eigenen Elend ablenkende Schadenfreude, aber das hilft auch nicht richtig weiter. Werden wohl bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern müssen.
Die heutige Lesung im rappelvollen neuen Tollhaus beginnt bereits um 19.00 Uhr, was ob des erwarteten Andrangs in diesem bisher größten Venue der Lesereise nach dem eigentlichen Auftritt dann wenigstens keine Signierstunde bis zum Morgengrauen befürchten lässt. Nach meinem Empfinden ist das heute die entspannteste Veranstaltung, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich unseren Jürgen mit seiner typischen Zöller-Lache exakt im Dunkel des Auditoriums ausmachen kann, was zu etlichen spontanen Zwischenmoderationen meinerseits führt. Es gibt reichlich zu lachen und sogar für das Signierstundenproblem scheint es eine Lösung zu geben: Der örtliche Veranstalter wird ab heute überall, bevor ich nach kurzem Boxenstop im Foyer erscheine, den Leuten erklären, dass ich aus zeitlichen Gründen erstens nicht für Handy-Fotos posieren und zweitens keine kompletten BAP-Platten und Fotosammlungen signieren werde. Das klappt hervorragend, habe nicht den Eindruck, dass mir diese Einschränkung jemand krumm nimmt, und so schaffen wir es, um 0.05 Uhr in Holgers Auto zu sitzen, der extra nach Karlsruhe gekommen ist, um mich abzuholen, damit ich vor unserem morgendlichen Abflug nach Malta noch den Rest der Nacht im heimatlichen Bett verbringen kann.
Didi und Oliver, der die ganze Zeit über bei jeder Lesung eine Art Vorwort gesprochen hat, fahren ebenfalls von Karlsruhe nach Hause.
Auch heute kam es übrigens wieder zu einer denkwürdigen Begegnung mit einer Person aus meiner Vergangenheit, nämlich mit Willi Bormes, meinem Klassenkameraden auf der Volksschule Zwirnerstraße. Im Buch erzähle ich die tragische Geschichte von seinen damaligen gewaltfreien Karnevalskostümen. Willi hatte ich zuletzt Mitte der 90’er in Köln getroffen. Inzwischen lebt er mit seiner Frau Carmen in Karlsruhe. Spätestens im November werden wir uns mal in Ruhe treffen.

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