Wolfgang liest und singt Bob Dylan
14.10.05, Freitag / Frankfurt, Alte Oper
Nicht ganz einfach, der nahtlose Übergang von der Arbeit an „Dreimal zehn Jahre“-CD und –DVD auf die „Chronicles“-Tour. Noch gestern Nacht bei Soundvision in Köln zusammen mit Moni und Oliver die Endabnahme der Video-Anthologie, heute währen der Zugfahrt nach Frankfurt letzte Korrekturen am 24-seitigen Booklet der CD (in dem wir vermutlich einen neuen Credits- Weltrekord aufgestellt haben) und um 17:30 dann Ton- und Lichtprobe, während der ich mich noch einmal mit ein paar Unklarheiten in Sachen Akkordfolgen beschäftigen kann. Schließlich habe ich dieses Programm seit Düsseldorf nicht mehr angerührt und heute morgen war auch nicht mehr Zeit rauszuschlagen, als für einen Schnelldurchgang. Anders als bei meiner letztjährigen „Immer weiter“- Lese- und Singreise bin ich diesmal mit Didi unterwegs, der sich um alles, was mit Technik und Logistik zusammenhängt, kümmert. Ab morgen werden wir hauptsächlich per Viano von Stadt zu Stadt reisen, und da sich diese Tour nach den Spielplänen der einzelnen Häuser zu richten hat, gibt’s reichlich kreuz und quer-Gefahre. Aber irgendwie freue ich mich sehr auf die kommenden zwei Wochen. Es wird – verglichen mit den vergangenen Tagen – die reinste Erholung werden.
Mit dem heutigen Konzert bin ich voll zufrieden, schon erstaunlich, wo das dann doch alles wieder herkommt. Bis auf ganz kleine Winzigkeiten hatte ich tatsächlich noch alles auf dem Schirm, prima Generalprobe, morgen in Erfurt dürfte dann alles klappen.
15.10.05, Samstag / Erfurt, Alte Oper
Zu den Klängen von Neil Youngs neuem Album „Prairie Wind“ bei strahlendem Herbstwetter nach Erfurt. Zwischen Ankunft und Soundcheck habe ich noch Zeit, anderthalb Stunden durch die Innenstadt zu spazieren. Die Straßencafés sind an diesem herrlichen Samstagnachmittag gut besucht und der Tatsache, dass ich kein einziges Plakat für die heutige Veranstaltung sehe – auch nicht an den städtischen Litfasssäulen, an denen jede noch so winzige Kleinkunstbühne ihr Programm ankündigt – lässt mich vermuten, dass wir heute abend ausverkauft sind. Das einzige, was mich stutzig macht, ist, dass mich so viele fragen, was ich denn in Erfurt mache. Bei meiner Rückkehr komme ich dann endgültig ins Grübeln, weil auch am Haupteingang dieser alten Oper nichts auf meinen heutigen Auftritt schließen lässt. Auf meine Nachfrage erfahre ich, dass es drei Anzeigen gegeben habe und meine Dylan-Lesung außerdem im Faltblatt des Hauses beworben worden sei. Okay, ich bewahre Contenance, absolviere meinen Soundcheck (man erzählt mir, die Licht- bzw. Projektionsprobe verzögere sich), gebe zwei Interviews und um 19:30 soll es dann losgehen. Geht es aber nicht. Gegen 19:40 erfahre ich, dass man es nicht geschafft hat, einen vollkommen handelsüblichen DVD-Player an den Start zu bringen, mithilfe dessen normalerweise die Filmeinspielungen auf die Leinwand hinter mir projiziert werden, jedenfalls steht das in der Bühnenanweisung. Noch gestern war das überhaupt kein Problem, heute bittet man mich unverblümt, darauf zu verzichten. Es reicht, die Grenze zwischen Stümperei und Respektlosigkeit ist überschritten. Ich bin ja nun wirklich in der Lage, über gutgemeinte Unprofessionalität hinwegzusehen, aber das hier ist was anderes und hängen bleiben wird der negative Grundeindruck an mir. Ich frage mich zwischenzeitlich allen Ernstes, warum ich mir so was antue. Letztendlich fährt der Opernhausdirektor persönlich nach Hause, holt seinen eigenen DVD-Player, das Publikum wird noch mal „wegen technischer Probleme“ auf ein Gratisgetränk ins Foyer komplimentiert und mit über einer Stunde Verspätung kann ich schließlich damit anfangen, zum erfreulicheren Teil des Abends überzugehen:
Tolles, aufmerksames Publikum, ich bin trotz der abtörnenden Umstände jetzt auch mental bei den Chronicles angekommen, spiele schöne Versionen einiger Songs, die ich mir dringend merken muss. Es geht noch einmal gut, aber ich bin gewarnt. Schön, nach der Show noch den Siggi von „Anger 77“ zu treffen, der mir seine noch unveröffentlichte CD mitbringt, die er und sein Gitarrist „Kocher“ im Sommer bei Paul Grau in Spanien aufgenommen haben. Zu schade, dass die EMI ihren Deal nicht verlängert hat, jetzt bleibt ihnen nichts anderes übrig, als es auf eigene Faust zu versuchen.
16.10.05, Sonntag / Illingen, Saarland, Illipse
Na also, geht doch! Ein ordentlicher örtlichen Veranstalter (in diesem Fall Saarbrücker Buchhandlung Rauheisen) ein unterstützender Radiosender (Eberhard Schilling vom SR) und eine Crew, die man nicht zum jagen tragen muss, schon läuft alles optimal. Der große Saal dieser neuen Stadthalle ist seit Wochen ausverkauft und auch die Entfernung nach Saarbrücken, Luxemburg und Trier ist kein Hinderungsgrund. Würde was darum geben, in einer Kristallkugel in die Zukunft bezüglich der Voraussetzungen der kommenden zwei Wochen schauen zu können. Leider bemerkt man ja Katastrophen erst vor Ort, und dann ist es meistens zu spät. Egal, heute klappt jedenfalls alles wie am Schnürchen (wenn man mal von der 1 : 4 Heimspielpleite des FC gegen Ewalds Hannover 96 absieht). Habe das Programm leicht umgestellt, weil die letzte Projektion zum von einer CD abgespielten „Song to Woody“ – während ich wie bestellt und nicht abgeholt davor im Dunkeln auf dem Barhocker versaure – ausgerechnet zum Ende der zweiten Halbzeit ein überflüssiger Downer ist.
Spiele ab heute erst mal „Masterpiece“ live zur Projektion, was auf jeden Fall schon mal besser kommt und zufälligerweise, wenn ich das Mundharmonikasolo weglasse, exakt die Länge der Einspielung hat. Nach der Vorstellung noch eine wohl Saarland-typische Signierstunde und ein Schörlchen mit unseren Langzeit-Fans aus Luxemburg, von denen ich die meisten schon über zwanzig Jahre kenne.
17.10.05, Montag / München, Volkstheater
Schaffen es staufrei durchzukommen, sodass ich noch Gelegenheit habe, durch Schwabing zu streunen. An der Pinakothek vorbei bis zur Schellingstraße und zurück durch die Amalienstraße, wo wir 81 im Hotel Lettl gewohnt haben, als wir zum ersten Mal mit BAP in München waren. Wenn ich mich richtig erinnere, hieß dieser winzige Laden, in dem wir gespielt haben, „Drehleier“. Wie immer bei diesen typischen Tourspaziergängen fallen mir natürlich tausenderlei Stories ein. Kann mich unter anderem sehr gut daran erinnern, wie frustriert ich hier während der Produktion des „Ahl Männer“-Albums durch die Gegend geschlurft bin. Im Studio war die Stimmung unter dem Gefrierpunkt, und der Stadtteil rund um das Arabella-Haus, in dem sich das Musicland-Studio befand und in dem wir auch wohnten, war an Anonymität kaum noch zu toppen. Bis in die Feilitzschstraße, aus der ich einige Jahre später die Mutter meiner Töchter nach Köln entführte, schaffe ich es heute leider nicht, vor und nach dem Soundcheck sind noch ein paar Interviews zu absolvieren. So langsam beginnt jetzt nebenbei auch die Promophase für das kommende Album.
Gut klingender Saal, angenehme Crew, alles optimal vorbereitet, so kann es von mir aus weitergehen.
18.10.05, Dienstag / Berlin, Deutsches Theater
Das Routing dieser Tour ist hart. Die Strecke München – Berlin beträgt fast 600 km, für Didi ein ziemlicher Schlauch, während ich es mir bequem mache und mich in Uwe Timms Roman „Rot“ vertiefe. Im traumhaften Deutschen Theater angekommen, verzögert sich dann blöderweise der Aufbau, weil auf der Bühne noch eine Probe zum „Käthchen von Heilbronn“ stattfindet. Ausgerechnet heute ist das nicht so toll, weil ich ja mit Micha und der Berliner Geigerin Anne de Wolf, die auch bei einigen Stücken auf unserem Album mitgewirkt hat, noch zwei, drei Songs vom „Desire“-Album einproben will. Schaffen es mit quietschenden Reifen gerade noch, die Stücke wenigstens anzuspielen, der Rest muss sich dann eben aus der Hüfte ergeben, was uns letztlich auch gelingt. Bundespräsident Köhler kommt mit seiner Frau; schön, dass ihm kein offizieller Termin dazwischen geraten ist. Schon in Sierra Leone hatten wir über den heutigen Abend gesprochen und siehe da: es hat tatsächlich geklappt. Die beiden haben sichtlich Spaß, was ich von der Bühne aus gut beobachten kann. Meinem Freund Wolfgang Thierse kam, wie er mir nach der Show erzählt, dieses Konzert sehr gelegen, ist er doch eben erst auf eher ungalante Art und Weise vom Bundestagspräsidenten zum Vize-Bundestagspräsidenten degradiert worden. Wenn das Wahlverhalten der anvisierten und notgedrungenen Großen Koalition in dieser Form fortgesetzt wird, macht einem das wenig Hoffnung. Da hat sich die CDU nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Donata Wenders kommt ohne Wim, der leider erst morgen aus New York zurückkehrt. Der Liedermacher Klaus Hoffmann, dem ich den wunderbaren Naxos- Urlaubs-Kontakt verdanke, Ollie, überhaupt die komplette Berliner Abteilung ist wieder am Start bis auf Effjott Krüger, der sich irgendwo im Tessin rumtreibt. Ein Konzert, das ich so schnell nicht vergessen werde, am liebsten würde ich mir diesen Saal einpacken und mit auf Tour nehmen, ebenso wie Micha und Anne. Gerade die drei „Desire“-Stücke „Sara“, Hurricane“ und „Isis“ waren der Hammer. Es besteht die Hoffnung, dass wir das bis zum letzten Dylan-Abend in Dresden noch einmal hinkriegen. Schön wär’s!
19.10.05, Mittwoch, Halle / Saale, Steintor-Varieté
Zum Frühstück das erste Interview, es geht um ein Buch zur Fußballweltmeisterschaft. Kindheits- und Jugenderinnerungen zum Thema Fußball sind gefragt, da gibt’s natürlich reichlich zu berichten. Um 10:00 dann das eigentliche Pressefrühstück mit Journalisten verschiedener Zeitungen und Sendern aus Berlin und Brandenburg. Noch bin ich nicht leergelabert, noch macht es Spaß über „Dreimal zehn Jahre“ Auskunft zu geben, auch wenn man sich nicht immer sicher sein kann, was daraus gemacht wird. Da kann ich vermutlich noch so positiv über die dreizehnjährige Tauziehphase mit dem Major reden und die erstaunlichen Ergebnisse, die gerade durch diese Spannung entstanden sind, einzig die Tatsache, dass ich auch erleichtert war, als er die Band verließ, wird vermutlich die Meldung zu diesem Thema sein. Fest steht, dass ich persönlich längst durch bin damit, aber wenn es um die dreißigjährige Bandhistorie geht, ist es natürlich angemessen, dass vor allem Majors Beitrag vorbehaltlos gewürdigt wird, schließlich hat er uns tatsächlich zu der Rockband gemacht, die wir werden wollten und uns fast 19 Jahre musikalisch geleitet.
Heute ist die zu fahrende Strecke nicht so Didi-feindlich wie die bisherigen, ein entspannter Nachmittag in den altehrwürdigen Räumen des Steintor-Varietés, wo wir zuletzt im ersten Teil der „Tonfilm“-Tour spielten, als wir noch keinen blassen Schimmer davon hatten, dass es tatsächlich mal einen Film über uns geben würde. Hatte ins Logbuch geschrieben, dass mich der Saal ans „Winterland“ erinnert, wo Scorsese das legendäre Band-Abschiedskonzert „The Last Waltz“ filmte. Kurz danach war es dann tatsächlich für uns soweit, und beinahe hätte Wim „Viel passiert“ ja auch hier gedreht, wäre ihm nicht im letzten Moment noch die Essener „Lichtburg“ eingefallen.
Sehr aufmerksames Publikum, denke während einiger Songs darüber nach, dass man eigentlich mal aus archivarischen Gründen den einen oder anderen Abend mitschneiden sollte. Man weiß ja nie, wozu das mal als Gedächtnisstütze von Nutzen sein könnte. Heute wäre es ein idealer Abend dafür gewesen, zumal ich jetzt endgültig im Programm angekommen bin. Mit der wohl letzten Umstellung („One Too Many Mornings“ anstelle von „What Good Am I“) ist das Set jetzt absolut stimmig. Einziger Wermutstropfen ist, dass sich der für die Projektionen zuständige DVD-Player zweimal aufhängt und lange Strecken des Programms vor einem langweiligen Standbild stattfinden. Kann nur hoffen, dass das am hiesigen Gerät liegt und somit ein Einzelfall bleibt. Stelle nach dem Konzert fest, dass der morgige Off-Tag genau richtig kommt, sechs Shows hintereinander gehen doch irgendwie an die Substanz.
21.10.05, Freitag / Stuttgart, Theaterhaus
Da meine Mädels die letzte Herbstferienwoche in Griechenland verbracht haben und wir uns somit jetzt seit zwei Wochen nicht mehr gesehen haben, habe ich gestern den ICE über Frankfurt genommen, um wenigstens ein paar Stunden mit ihnen verbringen zu können. Heute dann ebenfalls per ICE zur nächsten „Chronicles“-Station nach Stuttgart ins Theaterhaus. Leider ist die Bundesbahn heute nicht so zuverlässig wie gestern, die anderthalbstündige Verspätung ätzt. Dafür ist aber Werner Schretzmeiers Theaterhaus eine Wucht. Nach Licht- und Tonprobe gibt’s eine kleine Palastführung durch alle vier Säle, verbunden mit der Aufforderung, mir doch mal was speziell auf dieses Haus Zugeschnittenes auszudenken. Werde das Angebot mal sacken lassen, jedenfalls fühle ich mich sehr geehrt. Zu meiner großen Freude überrascht mich auch noch mein Lieblingstrommler mit seinem Besuch. Jürgen Zöller vom kriegt sich gar nicht mehr ein vor lauter Begeisterung über unser fertiges Album, das wir ihm jetzt auch endlich mal in geschnittener und gemasterter Form nach Durlach schicken konnten. Oliver Kobold, der ja in Stuttgart lebt, bringt mir, letzt wo Hoffmann & Campe sein Okay zu dem im Frühjahr erscheinenden Buch mit meinen sämtlichen Songtexten gegeben hat, die ersten Übersetzungen vom kölschen ins deutsche mit. Liest sich wirklich sehr gut, stelle mit Erstaunen fest, wie viele Texte ich komplett vergessen habe. Schade beispielsweise, dass wir nie Gelegenheit hatten, uns den deinen oder anderen Song von „Comics & Pin Ups“ noch mal vorzunehmen. „Sonndaachmorje“ „Nie zo spät“ „Besser wöhr et schon“ „Wat jeht uns die Sintflut ahn?“ hätten es eigentlich verdient, ab und zu mal auf der Setliste aufzutauchen. Aber außer „Lena“ und „Ahnunfürsich“ werden wohl gerade bei der kommenden Tour keine Stücke dieser Phase eine Chance bekommen, schließlich läuft die Tour unter dem Motto „Greatest Hits“, und da muss man sich dann auch dran halten, alles andere wäre Etikettenschwindel. Was meine heutige Veranstaltung betrifft: Alles optimal gelaufen, keinerlei Klagen, bestes Bild.
22.10.05, Samstag / Freiburg, Konzerthaus
Nach dem Frühstück erst mal nach Haslach, wo wir im Januar für die zwei Kölnarena-Shows proben und ein Warm Up-Konzert spielen werden. Es ist zwanzig Jahre her, dass wir hier im tiefsten Winter während der „Salzjebäck“-Tour gastiert haben. Die Stadthalle ist inzwischen renoviert, klingt aber im leeren Zustand immer noch bedenklich. Didi schlägt vor, die Proben bei geschlossenem Vorhang stattfinden zu lassen. Gute Idee! Um 13:00 eine kleine Pressekonferenz mit den hiesigen Medienvertretern und weiter geht es nach Freiburg, wo man so nett war, mir per Premiere-Decoder das Spiel Eintracht Frankfurt gegen den FC zu ermöglichen. Etwas Erbärmlicheres habe ich von God’s favourite Football-Club allerdings seit dem legendären Pokal-Aus gegen die Bayern nicht mehr gesehen. Eine völlig verunsicherte Mannschaft blamiert sich in einem „Sechs-Punkte-Spiel“, dass mir angst und bange wird. Da scheint etwas völlig falsch zu laufen. Dafür aber auch heute abend ein gelungenes Konzert, auch wenn dieses Konzerthaus für eine derartige Veranstaltung leicht überdimensioniert ist. Dennoch: Freiburg macht immer Spaß, freue mich jetzt schon auf das Zeltmusik-Festival, zu dem wir im Juli wieder in Freiburg anreisen werden. Vielleicht kann ich ja bei dieser Gelegenheit das Mundharmonika-Solo von „Like A Rolling Stone“ nachliefern, das heute ausfiel, weil ich vergessen hatt, die D-Harp von „Long Black Coat“ gegen die G-Harp auszutauschen. „Wow, klingt das schräg“, hatte ich gedacht, abgebrochen und bin direkt zum kölschen vierten Song übergegangen. Shit happens! Mein persönlicher Brüller des Abends ist nach der Show beim Signieren: Das weitgereisteste Fan-Pärchen hat 500 km auf sich genommen. Es kommt aus Erfurt; es wusste nicht, dass ich da auch ein Konzert hatte!!!
23.10.05, Sonntag / Mannheim, Capitol
Auf’s Capitol habe ich mich schon die ganze bisherige Tour gefreut. Ein wunderschönes ehemaliges Kino, in dem wir zuletzt im Rahmen der „X für e U“-Clubtour gespielt hatten, vor inzwischen 15 Jahren. Damals war die Hütte schier aus allen Nähten geplatzt, obwohl wir bei der eigentlichen Tour danach noch zweimal im hiesigen Eisstadion gespielt haben. Unsere damalige Radiopräsenz machte so was möglich, diese Zeiten sind vorbei. Dem Formatradio geht es nur noch um Werbezeiten, die Musik hat sich da anzupassen. Es ist im Grunde genommen wieder da angekommen, wo es Anfang der Sechziger in den USA bereits war. Jeden Abend lese ich die Stelle aus „Chronicles“, wo Bob Dylan über den Zustand der Radiolandschaft bei seiner Ankunft in New York schreibt: „… bevor die Beatles, The Who und die Rolling Stones die Scene ordentlich aufmischten…“
Gestern Abend habe ich mich in Freiburg noch mit Fans unterhalten und dabei gemerkt, dass längst nicht alle verständen haben, warum ich diese „Chronicles“-Tour überhaupt mache. Natürlich weiß ich, dass es gerade vielen BAP-Fans im Publikum lieber wäre, wenn ich die Songs in kölschen Versionen singen würde, aber ich habe immer wieder betont, dass ich sozusagen „im Auftrag des Herrn“ unterwegs bin. Ich leihe Bob Dylan meine (deutsche) Stimme und habe mich die beiden Programmhälften lang soweit zurückzunehmen, wie es nur geht. Sogar das Plakat zeigt Bob Dylan. Ich lasse mich sogar vom Spot blenden, damit ich meine Zuhörer nur erahnen kann, um mich nur ja nicht dazu verleiten zu lassen, in meine gewohnte „W.N. führt durch ein BAP-Programm“-Rolle zu verfallen. Hier geht es um Bob Dylan und nicht um W.N.
Ich singe die jeweils unverfälschte Version der ausgewählten Lieder, weil ich es als ungehörig und respektlos empfinden würde, mich in diesem Zusammenhang mit kölschen Versionen profilieren zu wollen. Umso wichtiger – das habe ich inzwischen begriffen – ist es, dass ich die Zugaben so persönlich wie möglich gestalte. Die eigentliche Lesung ist dann vorbei, und ich kann über meinen persönlichen Bob Dylan-Bezug reden. Da ist dann auch mal eine augenzwinkernde „Like A Rolling Stone-Strophe auf kölsch erlaubt. Während der Fahrt von Freiburg nach Mannheim lese ich noch einmal Sam Shepards „Rolling Thunder-Logbuch“, das vor kurzem endlich auch auf deutsch erschienen ist und stoße auf den Song „One More Cup Of Coffee“ vom „Desire“-Album, den ich völlig vergessen hatte. Dabei ist das genau das passende Stück zum Ausklang der Show. Es gibt mir die ideale Steilvorlage, um auf 1976 und somit die Anfänge meiner Band zu sprechen zu kommen, mit der es demnächst laut und kölsch weitergeht. Bezeichnenderweise funktioniert das heute dermaßen gut, dass mich die Leute erstmalig zu einer weiteren Zugabe rausklatschen. Beschließe den Abend mit „Queen Jane Approximately“, in Gedanken bei meiner Tochter Joana-Josephine, die heute in Köln ihren zehnten Geburtstag gefeiert hat.
24.10.05 Montag / Hamburg, CCH, Bob Dylan-Konzert
Wie es der Zufall will, tourt der Meister selbst parallel zu meiner kleinen Lese- und Singreise in deutschen Landen. Da ich heute einen Off-Tag habe und sowieso noch eine Radiosendung mit Brigitte Petereit bei Radio Bremen anstand, nehme ich die Gelegenheit wahr, mich in Sache Bob Dylan auf den neuesten Stand zu bringen. Zunächst also erneut per ICE nach Bremen, wo ich auch unseren alten Weggefährten Burkhard Rausch treffe, die kurzweilige Aufzeichnung von Brigitte Petereits heutiger Abendsendung (natürlich zum Thema Dylan), und weiter nach Hamburg, wo ich den ebenfalls angereisten Hellmän treffe. Zusammen mit ihm und Wolfgang Stockmann von Hoffmann & Campe genieße ich dann das Konzert des äußerst entspannt wirkenden Meisters. Tolle Band, die souverän swingt, irgendwo zwischen Hotelbar-Routine und großer Boogie Woogie-Showband, nur ab und zu blitzt Rock ’n’ Roll auf, Ironie ist bei den meisten Songs mit von der Partie, Plüschvorhang und Sternchenhimmel verstärken diesen Eindruck. Die Songauswahl bietet wenig wirkliche Überraschungen. „Maggie’s Farm“ als Opener kann ich eigentlich nicht mehr hören, aber die heutige Version hat was. Sehr erfreulich „Blind Willie McTell“ wobei der ansonsten permanent durchjammernde Pedal Steel-Spieler erfreulicherweise mal zum Banjo greift. Die Refrainzeile „Nobody Sings The Blues Like Blind Willie McTell” ist natürlich die Definition für Bob Dylans ebenso kauzigen wie kratzigen Gesangsstil der letzten zehn Jahre. Auch heute rutscht er wieder bei auffällig vielen letzten Zeilensilben in die Oktave, was auf Dauer einen Touch von Realsatire bekommt. Wir fragen uns, ob der Mann keinen guten Freund hat, der ihm mal steckt, dass das suboptimal wirkt. Die zweite Überschneidung mit meiner Setliste ist dann „Ballad Of A Thin Man“, allerdings in einer Fassung, die wirklich nichts zu wünschen übrig lässt. Alles in allem ein schöner Abend, der Umweg nach Hamburg hat sich gelohnt, ich bin wieder im Bilde.
25.10.05 Dienstag / Bonn, Bundeskunsthalle
Von Hamburg mit dem ICE zurück nach Köln, gar nicht erst nach Hause sondern direkt ins Büro, wo drei Interviews auf mich warten. Die Promophase für „Dreimal zehn Jahre“ hat definitiv begonnen. Danach im Tiefflug nach Bonn, Licht- und Tonprobe und ein Konzert, bei dem ich immer wieder daran denken muss, wer alles aus unserem Bekanntenkreis im Publikum sitzt. Nicht nur aus Bonn standen reichlich Freunde auf der Gästeliste. Da ich mit diesem Projekt ja nicht zuhause auftrete, ist auch halb Köln am Start. Sebastian Krüger und Dr. Fritz sind extra angereist. Manfred Rolef und Harald Engel von der EMI sind mal einfach so – interessehalber – gekommen Nett! Nach der erwartet lustigen Einführung durch unsere Freundin Karin-Hempel-Soos, Chefin des Bonner Literaturhauses, dann mein Part, der mir heute besonders viel Spaß macht. Komme mir vor wie im eigenen, vergrößerten Wohnzimmer. Es fehlen eigentlich nur ein paar Getränke, Snacks und das Kaminfeuer.
26.10.05, Mittwoch / Bochum, Schauspielhaus
Leicht geschwächt von der gestrigen kleinen Aftershow-Party (eigentlich nur ein langer Tisch mit ein paar Getränken bei Karins Lieblingsitaliener) geht es schon um 12:30 in Richtung Bochum, wo auch heute erst mal drei Interviews anstehen. Blöderweise das erste direkt für das Interviewmagazin „Galore“, eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Blätterwald, bei dem ich mir natürlich besonders viel Mühe geben will. Irgendwie gelingt mir das dann auch, bin mal gespannt, was die Jungs daraus machen. Spaß gemacht hat es, wie auch der anschließende Fototermin, bei dem die 50er Jahre-Architektur des Bochumer Schauspielhauses natürlich wunderbar zupass kam.
Auch heute wieder volles Haus, die ideale Atmosphäre für mein Programm, wundere mich fast schon selbst, dass ich da jeden Abend immer wieder voll drin aufgehe.
Wie es aussieht, wird es am letzten Abend in Dresden keine Projektionen und Einspielungen geben, dafür aber wird Anne de Wolf mit ihrer Geige dabei sein. Habe vor, leicht umzustellen und gegebenenfalls noch etwas „Desire“ bzw. „Rolling Thunder-Review“-lastiges einzuproben, so denn Zeit dafür ist.
28.Oktober, Zürich / Kongress-Haus
Ein weiteres Mal per ICE nach Stuttgart, wo Didi mich einsammelt und weiter nach Zürich. Punkt 15 Uhr haben wir das Kongresshaus gefunden, auch Wolfgang Stockmann trifft ein und er bleibt bis zum ersten Presseinterview. Ich habe sogar noch ein Stündchen Zeit ein Hundehalsband für Fussel, unseren unerwarteten Familienzuwachs zu besorgen. Nach ebenfalls pünktlichem Soundcheck ein längeres TV-Interview für die Deutsche Welle (lustige Vorstellung, dass somit demnächst meine Erkenntnisse über Bob Dylan auch im tiefsten Afrika auf dem Bildschirm zu sehen ist), ein paar Gespräche mit länger nicht mehr gesehenen Bekannten und schon beginnt Manfred Papst von der neuen Züricher Zeitung mit seiner Einführung (nachdem er mich zuvor in der Gaderobe noch richtig heiß auf Martin Scorseses neuen Dylan-Film gemacht hatte).
Trete hier in Zürich im Rahmen der „Langen Nacht der kurzen Geschichten“, einem Literatur- und Buchfestival auf, das vom Züricher Buchhändler-und Verlegerverein seit drei Jahren veranstaltet wird. Die Einladung kam im letzten Moment, von daher lässt sich das merkwürdige Routing erklären, denn eigentlich hätte Zürich ja hinter Freiburg gehört. Es wird jedenfalls ein weiterer äußerst angenehmer Bob Dylan Abend. Alles fließt wie von selbst, als hätte ich nie etwas anderes gemacht als des Meisters Biographie zu lesen und zu singen.
Noch ein paar Tapas in einer kubanischen Kneipe, ein Glas Wein und ab ins Bett, auch der morgige Zug wartet nicht. Beim Einschlafen beschäftigt mich die Frage, warum ich mich in den letzten Minuten vor meinem Auftritt dabei ertappe „Forever young“ zu spielen. Vermutlich weil ich im Verlaufe dieser Reise so viele Menschen treffe, die mir über die Bedeutung von Bob Dylan für ihre Entwicklung erzählen. Vielleicht muss dieser Song ja tatsächlich auf der Zielgeraden noch irgendwo ins Programm ?!
29. Okt., Samstag, Hannover / Schauspielhaus
10:02 verlässt der ICE 72 nach Hamburg den Züricher Bahnhof. Didi musste schon um 7:00 los, habe mich unsolidarischer Weise dazu entschieden auszuschlafen, damit ich heute Abend nicht als Zombie vor der Bühne stehe. Bei strahlendem Sonnenschein fährt der Zug durch Modelleisenbahn-Landschaften. Basel, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Mannheim bis Frankfurt durch das Oberrheintal und weiter über Kassel und Göttingen nach Hannover. Eine entspannte Fahrt, bei der auch mit Realsatireprogramm nicht gespart wird.
Besonders bemerkenswert eine sechsköpfige Reisegruppe wie aus einem Loriot-Sketch, die in Mannheim zusteigt, offensichtlich von einem Hundezüchterkongress kommt und inclusive Gepäck so oft im Speisewagen die Tische wechselt, bis vier von ihnen an einem Tisch Platz gefunden haben und sich die restlichen zwei zumindest in Rufweite befinden.
Auch nicht schlecht ist die heutige Brezelverkäuferin (ein Service, der inzwischen bei der Bahn zur festen Institution geworden ist. Die betreffende Person steigt irgendwo zu, preist ihre Backwaren an, bevor sie den Zug an einem der folgenden Bahnhöfe wieder verlässt, um vermutlich nach einem ausgeklügeltem System in einem anderen Zug weiterzusurfen.) Die heutige Fachkraft ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie offensichtlich aus einem fernöstlichen Land stammt, wo die Menschen kein „R“ aussprechen können und von daher mit ihrem, in unregelmäßigen Abständen gerufenen Slogan „Bletzel, flische Bletzel“ für drucksende Heiterkeit sorgt. Ansonsten lasse ich mich blendend von Sven Regners zweitem Roman „Neue Vahr Süd“ unterhalten. In Hannover angekommen, holt mich ein Dramaturg des dortigen Schauspielhauses ab, um mir den Weg zu meinem heutigen Auftrittsort zu zeigen. Natürlich auch heute wieder Interviews, die ich allerdings für den Zusammenschnitt des FC-Spiels gegen die Bayern kurz unterbreche. Na also, geht doch: Mein Freund Matthias Scherz schießt das 1:0 und die gesamt Mannschaft erfreut durch eine kämpferische Leistung. Auch wenn wir letztlich 1:2 verlieren, sieht das heute schon ganz anders aus als noch am vorigen Samstag. Man darf hoffen. Abgesehen davon bin ich froh, heute wieder in einem richtigen Theater zu spielen, irgendwie hat mir ein solches Ambiente gestern gefehlt. Für ein Programm dieser Art ist ein klassisches Haus einfach nicht zu toppen. Wir sind ein weiteres Mal ausverkauft, ich genieße den Abend in vollen Zügen, alles bestens.
30. Oktober 05, Sonntag, Zwickau /Ballhaus Neue Welt
Die Umstellung von Sommer auf Winterzeit meint es gut mit uns, wir dürfen eine Stunde länger schlafen. Was mir allerdings nicht wirklich etwas bringt, weil meine innere Uhr die ganze Tour über brav auf Normalalltag und Familienfrühstück programmiert geblieben ist. Aber wenigstens darf ich mich zur Feier des Sonntag morgens eine Stunde länger bei eingeschaltetem Fernseher im Bett rumlümmeln. Die Fahrt dann wieder in Didis Viano. Unterwegs diskutieren wir diverses in Sachen Kölnarena-Shows und davor liegende Proben, da will noch etliches überlegt, entschieden und vorbereitet sein. Im „Ballhaus Neue Welt“ angekommen widme ich mich erst mal der Neubesaitung meiner Haupt-Gitarre, denn gestern war mir während des Konzerts – Gottseidank erst ganz am Schluss- die A-Saite gerissen, was vermutlich mit Materialermüdung zusammen hing. Der Laden hier versprüht einen ganz speziellen DDR-Charme, allein die Plakate, die Backstage von glorreichen Tagen erzählen, gehören ins Haus der Geschichte. Schade, dass unser Micha nicht dabei ist, er hätte mit Sicherheit die eine oder andere erhellende Story zu den damaligen Stars erzählen können. Motiv: Frank Schöbel, Karussell, Brigitte Stephan und Meridian, Winn II, Puhdys, Helena Vondrackova, Dialog, SonderFormation, Zwei Wege, Gudrun Lange, Susi Schuster und sogar noch ein Plakat von einem der alljährlich befohlenen Festivals „Rock für den Frieden“ berichtet von realsozialistischen Zeiten. Jedenfalls handelt es sich bei diesem Varitee-Bau (nach dem Steintor-Varitee in Halle) um das zweitälteste ununterbrochen bespielte Haus dieser Art in Deutschland.
Auch hier hätte Wim eine prächtige Kulisse für unseren Film vorgefunden: Jugendstil-Stuckdecken, Marmorsäulen, knirschendes Parkett, Kronleuchter von winzig bis riesig, Barockengel, was das Zeug hält und reichlich griechischen Statuen nachempfundene Gipsgöttinnen, denen verklemmterweise allesamt die Togas verrutscht sind. Sie fungieren als Ziersäulen und tun so, als hielten sie den türkisfarbenen Pafond. Irgendwie fühle ich mich an den gallischen romanophilen Häuptling „Augenblix“ und seinen Satz: „Na, und? Das wirkt römisch“ erinnert. Ein atemberaubender Parforceritt durch all mögliche Stile, die den kulturbeflissenen Bürgern der vorletzten Jahrhundertwende zu entzücken versprachen. Sämtliche Stilblüten der Gründerzeit unter einem Dach, ich bin begeistert.
Besonders passend zum Ambiente somit heute die Passage über den architektonischen Stilmix in New Orleans, wo Bob Dylan mit dem Produzenten Daniel Lanois das Album „Oh Mercy“ aufnahm. Kann mir hierbei nicht verkneifen, meine Blicke entlang der Säulenladies schweifen zu lassen, was zu einem bisher an dieser Stelle des Programms erstmaligen Zwischenlacher führt. Insgesamt ein äußerst erfreulicher Abend.
31. Okt, Montag, Dresden / Alter Schlachthof
Nach unserer Ankunft in Dresden mache ich mich erst mal auf den Weg zur Frauenkirche, die gestern nach ihren Wiederaufbau neu geweiht wurde. Die Altstadt ist voller Menschen die sich das „Wunder von Dresden“ mal in natura ansehen wollen. Der Begriff „Wunder“ wird mir in diesem Zusammenhang zwar zu sehr inflationiert, aber erstaunlich ist es schon, dass aus diesem Trümmerhaufen vor dem wir noch Anfang der neunziger standen, tatsächlich dieser Prachtbau wiederauferstanden ist. Möglich geworden war das nur durch enorme Spendenbereitschaft von Dresdnern und Menschen aus aller Welt. Gerade das Konzept, möglichst viel Trümmerteile beim Neubau wieder zu verwenden besticht. Es jagt einem schon einen leichten Schauer über den Rücken, wenn man davor steht und durch die einzelnen dunklen Quader, die das Inferno jener Bombennacht kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs miterlebt haben, daran erinnert wird, was Menschen einander antun können. Man spürt förmlich den Stolz Dresdens auf das Geschaffte und das sei ihnen auch gegönnt.
Am Elbufer schenkt mir ein Mann, der seine selbstgefertigten Stadtpanorama-Radierungen in einem Bauchladen feilbietet eine seiner Arbeiten und bedankt sich für all die Lieder über all die Jahre. Werde diese winzige Radierung mit der Frauenkirche in Ehren halten.
Zeitgleich mit Anne de Wolff treffe ich am Schlachthof ein. Obwohl es schließlich doch mit den Projektionen klappt, wollen wir heute zum Tourabschluß noch gemeinsam ein paar Songs mehr einoproben. Seit Berlin denke ich darüber nach und schließlich spielt sie heute bei „Sara“, „Isis“, „One too many mormings“, „Desolation Row“, „Masterpiece“, „Like a rolling stone“, „Hurricane“ und „One more cup of coffee“ mit. Schade, dass Micha nicht dabei sein konnte, aber vermutlich hätte sein Piano die kleine Bühne auch gesprengt. Leicht überfüllt wirkte sie ohnehin schon: Der Altar, meine beiden Ersatzgitarren, Annes Geige, Bratschen und Akkordeon, der Barhocker, der Stehtisch und vorallem die an Volkhochschulkurse erinnernde kleinformatige Projektionswand geben zugegebenermaßen ein leicht konfuses Bühnenbild ab. Macht aber nichts, es wird ein herrlicher Abend, den ich gerne auf Tonträger hätte.
Ein würdiger Abschluss einer wirklich (bis auf den Downer in Erfurt) höchsterfreulichen Herbstreise. Und wie es aussieht ist mit Anne eine Person in unseren Kreis gelangt, mit der wir noch einiges zusammen auf die Bahn bringen werden. Morgen geht es erst mal per ICE nach Hause und übermorgen fängt dann die Promotiontour für das neue Album richtig an. In Saarbrücken wird es losgehen und im Verlauf der kommenden zwei Wochen werde ich so manche gerade bespielten Städte wiedersehen. Danach dürfte ich dann urlaubsreif sein.