Zürich – Technopark
Fahre schon einen Tag früher los, um bei Olivers Vortrag über Rolf-Dieter Brinkmann „Wie aus den Zitaten rauskommen? “ im Karlsruher Prinz – Max – Palais dabei zu sein. Ein interessanter Abend, nicht nur für Literaturwissenschaftler.
Bevor wir dann zusammen am nächsten Tag nach Zürich weiterfahren, geht’s noch auf eine Stippvisite nach Durlach: zu Isabel und Jürgen, um deren vorige Woche zur Welt gekommenen Sohn Emil zu begutachten. Resultat: Hervorragend.
Nächster Zwischenstop: Baden-Baden, Polke-Retrospektive im Museum Frieder Burda. Viele „alte Bekannte“ in dieser Ausstellung der Sammlungen Speck, Burda und Froehlich.
Sigmar Polke war einer der ganz großen Helden meiner Generation von Kunststudenten. Sein Einfluss auf die aktuelle Malereiszene ist ungebrochen. Schon nach den ersten zehn Metern ist bewiesen, wie unbedeutend selbst abgefeierte Hype-Künstler der Generation Krippenberger und Oelheim gegen ihn abstinken.
Danach weiter nach Zürich, wo wir abends im Rahmen des fünfjährigen Bestehens der „Swiss Marketing Academy“ zum Abschluss einer prominent besetzten Veranstaltungsreihe spielen. Die Liste der Vortragenden reicht von der Ballonfahrerlegende Bertrand Picard bis hin zu Oskar Lafontaine.
Leider gerät der zeitliche Ablauf leicht aus den Fugen, so dass uns zu wenig Zeit für einen ordentlichen Soundcheck bleibt. Bei Einzelkonzerten ist ein guter Soundcheck unverhältnismäßig wichtiger ist als bei Tourkonzerten, bei denen die Routine einiges wett machen kann.
Somit stolpern wir dann auch relativ gehandicapt in die Show. Der Kaltstart ist unangenehm, vor allem in technischer Hinsicht müssen wir uns regelrecht durchbeißen, bis wir endlich selbst halbwegs was von der Show haben.
Abgesehen davon sind die vergangenen beiden Tage von Effjott Krügers Tod überschattet. Heute vor einer Woche ist er in Berlin gestorben, aber erst gestern kurz vor meiner Abfahrt habe ich es in Köln erfahren. Bis Paris war diese traurige Nachricht nicht zu mir durchgedrungen. Der Krebs hat sich also einen weiteren von uns geholt und der Gedanke, dass dieser phantastische, liebenswürdige Kollege nie wieder auftauchen wird, zieht einen enorm runter. Das einzige, was wir tun können, ist ihm heute Sheryls „Dir allein“ zu widmen.