Donnerstag, 30.Mai 2013 – A-Bad Ischl/Lehar-Theater
„Am 30. Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang…“, singt man in einem alten Kölner Karnevalslied. Der Song passt wie Faust auf´s Auge, was die momentane Großwetterlage in den Alpenländern betrifft. Es ist kalt, es regnet ununterbrochen und auf den hohen Bergen liegt Neuschnee. Das hatten wir uns eindeutig anders vorgestellt, als wir diese Klassenfahrt geplant haben. Der einzige Trost ist, dass wir hier keine Open-Airs spielen und dass wir zwei Tage im Eurothermen-Hotel eingecheckt sind. Das bedeutet für mich, dass ich meinen Frühsport ins Thermalbad verlege, bevor die Rentner und Familien hier auftauchen und Bahnschwimmen unmöglich machen. Nach dem Frühstück leihe ich mir an der Rezeption einen Schirm aus und mache mich auf einen Bummel durchs verregnete Bad Ischl. Zu allem Übel haben auch noch die Geschäfte geschlossen (Christi Himmelfahrt!), so dass ich mir nicht mal regenfeste Schuhe zulegen kann. Kehre also mit nassen Füßen zurück ins Hotel, lege mich ins Bett und lasse mich vom Themenabend auf 3SAT berieseln. 16:00 Uhr -Soundcheck in diesem schnuckeligen kleinen Provinztheater, das den österreichischen Theaterautor Johann Nestroy noch erlebt hat. Logen über zwei Etagen, die Muppet Show lässt wieder mal grüßen. Soweit ich weiss geht der Begriff „Extratour“ auf das Konto Nestroys, somit also die ideale Location, um den offiziellen Tourstart zu begehen. Aus diesem Anlass schleppt Utz eine ziemlich schwere Metallbüste des Schriftstellers aus dem Foyer auf die Bühne, um mit ihr das Schlagzeugpodest um eine Attraktion reicher zu machen. Obwohl Helmut seit Alf an einer Erkältung leidet und somit kaum singen kann (Micha versucht seinen Part so gut es geht zu übernehmen) spielen wir ein ordentliches Konzert. Um Jürgen eine kleine Atempause zu verschaffen spiele ich nach „Leopardefell“ alleine nur von Anne begleitet „Vill passiert sickher“, sozusagen in meiner Lesungsversion. Funktioniert prächtig auch weil der Song etwas sanfter zu „Noh Gulu“ überleitet. Zwei Fliegen mit einer Klappe. So kann´s bleiben.