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Essen/Köln

3. – 4. November, Freitag/Samstag

Beim letztjährigen Landesmedienball in Essen fand die Tombola zugunsten von „Gemeinsam für Afrika“ statt, weshalb ich bei der diesjährigen Veranstaltung vor Ort bin, um einen Scheck über 30.000 Euro entgegenzunehmen. Für eine solche Spendensumme – finde ich – kann ich mich auch ruhig mal in Schale werfen.

Erfreulicherweise hat man Tina und mich in unserem Sinne platziert. Wir sitzen mit Christoph Metzelder von Borussia Dortmund, Joachim Krol und dem letztjährigen Landesmedienpreisträger Marius Müller-Westernhagen, der dieses Jahr an den Preis an den sterbenskranken Maler Jörg Immendorf weitergibt, am Tisch. Kurzweiliger Abend, wir schaffen es sogar zwischenzeitlich mal über etwas anderes als Fußball zu reden. Schön auch, unseren langjährigen Manager Balou, der sich inzwischen u.a. um Marius kümmert, mal wieder zu treffen.

Samstag Nachmittag trifft dann Oliver Kobold in Köln ein. Wir hatten uns verabredet, uns gemeinsam im Kunsthaus Rhenania die Ausstellung „ Rolf Dieter Brinkmann und die Pop-Literatur“ anzusehen. Oliver ist in diesem Fall natürlich der ideale Ausstellungsführer. Schließlich steht er kurz vor Vollendung seiner Doktorarbeit über R.D. Brinkmann.

Allerdings ist die Ausstellung nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, was wohl nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, das von R.D. Brinkmanns Witwe so gut wie keine authentischen Exponate zur Verfügung gestellt wurden und man versucht hat, diese Lücken mit zweit-und drittklassigem Material irgendwelcher Wegbegleiter und Zeitgenossen zu füllen. Den Tiefpunkt bilden die unterirdisch schlechten Bilder eines mit dem Schriftsteller befreundeten Malers. Die ziehen einem echt die Schuhe aus. Kann mich noch sehr gut an Mitstudenten an der Kölner Werkschule erinnern, die seinerzeit derartiges Zeug produzierten.

Abends treffen wir uns dann mit unserem Freund uns Leopardefell-Gitarristen Carl Carlton, dessen 17-jähriger Sohn Max im Gloria im Rahmen der „Global Battle of the Bands“ mit seiner Band „Empty Trash“ auftritt. Habe den Kerl zuletzt im Leopardefell-Sommer 1995 auf Lanzarote gesehen. Damals ein kleiner Mann, der stolz darauf war, Kopfsprünge vom 1-Meter-Brett drauf zu haben.

Inzwischen ist er fast so ein Riese wie sein Vater, und hat es immerhin geschafft mit „Empty Trash“ den ersten Platz der Berliner Vorausscheidung zu belegen. Wenn auch der Sound heute nicht perfekt ist, die Jungs überzeugen durch Persönlichkeit. Habe Carl noch nie so nervös vor einem eigenen Auftritt gesehen, wie heute Abend vor dem seines Sprösslings.

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