Freitag, 18. Juli 2014 – Schloss Tambach
Nachdem ich mich ausführlich im hauseigenen Schwimmbad des Insel-Hotels getummelt habe, machen wir uns auf den Weg in Richtung Coburg, wo wir schon im Rahmen der Sommernachtstour vor einigen Jahren im Tambacher Schloss aufgetreten waren. Auch diesmal ist uns der Wettergott hold und das aktuelle Programm passt natürlich wie Faust aufs Auge in diese Location. Bei meiner Ankunft erwartet mich bereits „Wilhelm aus Australien“, ein vor Ewigkeiten ausgewanderter BAP-Fan, der es fast immer schafft mindestens ein Konzert jeder Phase zu erleben. So auch heute und natürlich überlegen wir wieder mal, wann denn wohl die Gelegenheit für einen Gegenbesuch günstig wäre. Auch Christian M. aus Nürnberg kommt uns mit seinem Sohn besuchen, überhaupt bin ich später beim Konzert selbst erstaunt, wie viele vertraute Gesichter ich beim Publikum entdecke. Obwohl die Show erst um 20:30 beginnt, ist es die erste Halbzeit noch taghell und es macht sich ein Gefühl breit, als spielten wir auf einer riesigen Gartenparty. Einige Leute haben ihre Kinder mitgebracht, die sich völlig unbekümmert im Zwischenraum der ersten Stuhlreihen und der Bühne zu schaffen machen. Vor allen Dingen Anne mit ihrem vielfältigen Instrumentarium ist die Attraktion. Für mich ist es sehr schön, zu sehen in welchem Maße sich die Leute in die von mir gesungenen Texte vertiefen. Fast schade, dass wir diese Tour erst jetzt spielen, denn besonders heute kommt es mir so vor, als hätten wir seit Radio Pandora-unplugged unnötige Zeit verplempert. Andererseits hat sich seitdem alles organisch entwickeln können, ohne dass wir mit der Brechstange rangehen mussten. Und so soll es auch weitergehen. Nachdem das Live-Album draussen und die Tour zu Ende gespielt ist, werden wir uns dann tatsächlich mal mit neuen Songs beschäftigen können und uns dabei aber auch nicht stressen lassen, denn die Jubiläumstour 2016 findet sowieso nach 10 Jahren mal wieder Greatest-Hits-mäßig statt und dazu braucht man nicht zwingend ein neues Album. „Schaun mer mal, dann sehn mer schon“, hat der Kaiser gesagt. Übernachtet wird in Coburg, leider keine Zeit für den obligatorischen Stadtbummel, denn nach dem Frühstück haben wir uns vorgenommen, möglichst früh nach Dresden aufzubrechen.