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Marokko-Tagebuch

Essaouira, Chez Ben Mustafa

Es ist 8:00 morgens, und soeben bin ich vom Flughafen Agadir, von wo aus meine Mädels um 6:00 über Casablanca zurück in die Heimat geflogen sind, wieder in Essaouira angekommen. Zwei Nächte hatten wir hier gemeinsam verbracht, bevor wir uns für die letzte, kurze gemeinsame Übernachtung nach Taghazoute aufgemacht haben.

Der Knaller war diese Idee dann zwar doch nicht, vor allem weil wir uns einem aggressiven Schlepper zu erwehren hatten. Aber eine bessere Idee gab es nun mal nicht. Der Flughafen liegt zwar deutlich außerhalb am gegenüber liegenden Stadtende. Aber weit und breit gibt es kein halbwegs zumutbares Hotel.

Konsequenz: Beim nächsten Mal entfällt einfach diese dämliche Umsteigerei in Casablanca, und alles ist paletti. Nichtsdestotrotz hatten wir erneut eine phantastische Zeit in Essaouira. Das volle Programm: Leergekauftes Souk, Hennatätowierte Töchter, Abendessen im Chez Sam am Hafen (dem für mich besten Fischrestaurant worldwide) und gleich gehe ich mir bei „meinem“ Schneider drei neue maßgeschneiderte Bühnenhemden abholen.

Bin mal gespannt, welche grau-schwarzen Djellaba-Stoffe der Meister diesmal miteinander kombiniert hat. Dem netten, inzwischen leider ziemlich fertigen Maler Asman Said, an dessen teilweise sehr eigenständigen Bildern ich jetzt schon seit Jahren auf dem Weg zu Jack’s Appartements vorbeikomme, kaufe ich endlich mal eine seiner Arbeiten ab.

Merkwürdigerweise habe ich allerdings auch diesmal Abdelillah, den Pantoffelhändler und Dylan-Freak, nicht in seinem Laden angetroffen. Seine Nachbarn (u.a. „mein“ Schneider) erklären mir grinsend, A. nehme den Ramadan, besonders das nächtliche Fastenbrechen äußerst genau, weshalb er den jeweils darauf folgenden Tag zum Schlafen brauche. Werde deshalb wohl die heute noch anstehenden Einkäufe der sperrigen Sorte mit Charif dem Schmuckhändler absolvieren müssen, bevor ich mich morgen früh in Richtung Ceuta aufmache, um spätestens Mittwochmorgen wieder nach Europa überzusetzen.

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