Rebound
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Samstag, 29. Juni 2013 – Bonn, Kunstrasen

Beim morgendlichen Blick aus meinem Stuttgarter Hotelzimmer trifft mich der Blues: Es regnet Cats & Dogs. Mut machen da lediglich die Wetter-Apps, denn nachmittags soll es in der Bonner Gegend aufklaren. Soundcheck im trockenen und die Vorstellung, dieses Areal am Abend rappelvoll bespielen zu dürfen hat schon was. Optimistisch wie ich bin lasse ich „Gulu“ und „Amerika“ auf der Setliste, auch auf die Gefahr hin diese Songs, die eigentlich Lichtunterstützung brauchen, im Regen und vor Sonnenuntergang zu spielen. Das könnte natürlich zu einem furchtbaren Downer geraten, andererseits liegen diese Lieder mir sehr am Herzen. Konzertbeginn schon um 19.00 Uhr weil der strict curfew um 22:00 unbedingt einzuhalten ist, wenn man diese herrliche Open Air-Location nicht aufs Spiel setzen will. Auch in Bonn verhält sich das Spießertum nicht anders als sonstwo. Dieselben Leute die – wenn sie in Ferien fahren – nicht genug vom „mediterranen Flair“ bekommen, beschweren sich zuhause, wenn ein Hund mal zur unangemeldeten Zeit bellt. Sieht schon großartig aus, wie die Leute mitgehen. Viele bekannte Gesichter in den vorderen Reihen, unter anderem natürlich die Unheilbaren vom Ahrdorfer Bahnhof. Habe den Eindruck, dass wir einen sehr emotionalen Gig spielen ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken, und das Publikum scheint genau das wertzuschätzen. Alles klappt wie am Schnürchen, wir geraten nicht in Zeitnot und können uns tatsächlich sogar noch erlauben, nach längerer Zeit mal wieder die Leute „Wellenreiter“ singen zu lassen. Nach der Show sitzt man noch mit Freunden und Verwandten im Container-Artist-Village zusammen und wir schaffen es sogar noch, Sebastian Krüger per Handy-Video ein Ständchen zu seinem 50sten Geburtstag zu übermitteln. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir soeben den besten Gig der laufenden Tour gespielt. Leider auch den letzten, bei dem wir uns nicht zeitlich anpassen müssen.

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