Sonntag, 31. August 2014 – Mönchengladbach/Schloss Rheydt
Im strömenden Regen fahren wir nach M’Gladbach. Die bedauernswerten Örtlichen, die anscheinend sämtliche Konzerte ihrer Veranstaltungs-Reihe unter Sintflut-Bedingungen durchgezogen haben, machen einen leicht derangierten Eindruck. Ist ja auch grausam, wenn man ein ganzes Jahr solche Events (unter anderem mit UB 40) plant und dann Abend für Abend absäuft. Wunderschöne Lokation, dieser Schlosshof und bei tatsächlich hochsommerlichen Voraussetzungen wäre da mit Sicherheit ein weiteres Highlight dieser Tour bei rausgesprungen. Wir werden jedenfalls unser Bestes geben. Der Soundcheck wird allerdings frühzeitig abgebrochen, weil der Regen dann doch noch in ein Gewitter übergeht, und da das Bühnendach aus einer Art Wellblech besteht, versteht man vor lauter Geprassel irgendwann sein eigenes Wort nicht mehr. Mal ganz abgesehen davon das der Regen die vorne stehenden Instrumente ruinieren würde und wir uns in Sachen „Faraday´scher Käfig“ nicht wirklich auskennen, vertrauen wir mal lieber auf Achim´s Routine, der wird das schon bei den ersten Songs des Gigs auf die Reihe bringen. Und so geschiehts dann auch. Erfreulicherweise hat der Wettergott ein Einsehen und stoppt den Regen noch vor dem Einlass. Die Leute haben sich wetterfest ausgerüstet und direkt vor mir in der ersten Reihe sitzen die Beckers aus Tönisvorst, bei denen ich noch im vergangenen Oktober im Wohnzimmer gespielt hatte. Offensichtlich hat es sich bis nach Tönisvorst rumgesprochen, dass ich an Tina´s 50sten Geburtstag nicht zur Nippeser Kulturkirche kommen kann, obwohl dadrinn Roger McGuinn mit Sicherheit „My Back Pages“, „Turn, Turn, Turn“ und „All I really wanna do“ spielen wird. Jedenfalls weise ich hiermit darauf hin, dass der verdiente Byrds-Sänger (und Rolling Thunder-Review-Musikant!!) am 18. September in Köln spielt, und das sollte man sich eigentlich nicht entgehen lassen. Ich fehle jedenfalls entschuldigt! Auch heute wieder ein wunderbar aufmerksames Publikum. Ich lese solange es hell bleibt ein weiteres Mal in ihren Augen und bei einigen Textpassagen wird mir schmerzhaft bewusst, dass ich da jetzt wohl mindestens ein Jahr drauf verzichten muss. Ich weiss jetzt schon, dass mir das sehr fehlen wird, aber man kann einfach nicht ständig auf Tour sein und trotzdem neue Songs schreiben. Wo ich allerdings am meisten drauf gespannt bin, ist ob ich überhaupt loslassen kann. Denn wenn mir das nicht gelingt, wirds sowieso nichts mit dem Schreiben. Naja – eins nach dem anderen. Zunächst mal bleibt festzustellen, dass wir das Konzert über vom Regen unbehelligt bleiben und da wir seit Monschau wissen, wie man sich unter diesen Umständen zu kleiden hat, frieren wir auch nicht. Leider hat sich unsere Monschau-Experience beim Publikum noch nicht rumgesprochen, sodaß sich einige Menschen heute vermutlich eine Erkältung eingefangen haben werden. Nach dem Gig zurück nach Köln.