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Samstag, 19. Juli 2014 – Dresden/Konzertplatz Weisser Hirsch

Das mit dem obligatorischen Stadtbummel wird auch in Dresden nix, denn dafür liegt der „Konzertplatz Weisser Hirsch“ zu dezentral. Entschädigt werden wir allerdings mit wunderbarem Wetter und einer wahrhaft hochromantischen Location. Vor die Kurmuschel hat man noch ein Zeltdach aufgebaut und rechts und links neben der Bühne hinter den P.A.-Wings stehen zwei orientalisch anmutende Spitzdach-Zelte, in denen Carsten und Schnippes mit ihren Gewerken untergebracht sind. Sorge bereiten würden mir im Falle eines Regens lediglich die Lücken zwischen den drei Zelten, denn da würde es dann gnadenlos durchplästern. Aber da sich sämtliche Prognosen einig sind, wirds in der Beziehung wohl keine Probleme geben. Hoch gepokert und gewonnen.
Ralf Hauptmann, der ehemalige FC-Spieler, der hier bei Dynamo Dresden eine Fußballschule leitet kommt uns besuchen, kann aber leider nur bis zum Soundcheck bleiben, denn danach fliegt er mit seiner Familie in die Türkei. Ist aber nicht weiter tragisch, denn das Konzert hatte er ja schon in Leipzig gesehen. Wir setzen uns auf ein Tässchen Kaffee zusammen und plaudern über die alten Zeiten, als Ewald Lienen noch den FC trainierte und natürlich über das, was „Haube“ momentan so treibt. Irgendwie lustig, denn erst am Mittwoch hatte ich bei Poldis Rathaus-Veranstaltung Dirk Lottner getroffen, ebenfalls ein wichtiger Spieler aus Ewald’s Mannschaft. Selbstredend kommen wir auch auf die WM zu sprechen und Haube erzählt mir, dass er tatsächlich in einem der letzten Spiele der DDR-Nationalmannschaft mal im Maracanã-Stadion gespielt hat. Wer kann das schon von sich behaupten?!
Das örtliche Team gibt sich wirklich jede erdenkliche Mühe, uns unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, von der Unterbringung bis zum Catering, alles erste Sahne. Leicht misstrauisch macht uns beim Soundcheck die Dezibel-Messung, vor allem als man uns auffordert das Fliegeralarm-Solo am Ende von „Kristallnaach“ einmal für die Messgeräte vorzuführen. Wir dribbeln uns da mal lieber raus, denn es handelt sich hierbei definitiv um die lauteste Stelle im Set und die kriegen die Controlettis noch früh genug zu hören. Aber ich muss zugeben, dass wirklich alles äußerst entspannt zugeht, auch wenn ich besser mal nicht darüber nachdenke, wie die Spielverderber auf der Lauer liegen, um gegebenenfalls die nächste Beschwerde in Richtung Amtsschimmel loszuschicken. Mache mich bei der einen oder anderen Moderation über diese Sorte Menschen lustig und ansonsten vergesse ich sie, bis ca. eine Stunde nach unserem Konzert ein Feuerwerk die Nacht zum Tag macht, denn heute wird auch der „Tag der Schlösser“ begangen und überall am Elbufer finden irgendwelche Veranstaltungen statt. Da fragt man sich als kleiner Rock’n’Roll-Sänger natürlich ob die ganze Dezibel-Messerei nicht dann doch, ausgerechnet heute, besonders überflüssig gewesen sei? Aber egal, es war heute genauso stimmungsvoll wie gestern, obendrein war reichlich Verwandtschaft von Micha und Anne zugegen. Lerne nach 8 Jahren endlich auch mal Annes Eltern kennen, die extra für ihr Heimspiel ihren Urlaub unterbrochen haben. Auch heute wieder reichlich vertraute Gesichter im Publikum, mir gehts ähnlich wie gestern.
In der Wochenend-Ausgabe der SZ übrigens eine lustige Glosse von Max Scharnigg zum Thema Bob Dylan. Vielleicht will die ja (unter der Rubrik „Schön doof“) mal einer im Internet nachlesen!?

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